Die Ausgaben für Gesundheit haben 2012 in Deutschland erstmals die 300 Milliarden Euro-Grenze überschritten. Mit 300,4 Milliarden Euro seien sie 2,3 Prozent höher gewesen als 2011, berichtete das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages. Auf jeden Einwohner Deutschlands entfielen rein rechnerisch gut 3740 Euro – 2011 waren es 3660 Euro. Apotheken haben – wie im Vorjahr – dazu beigetragen, den Anstieg zu bremsen.
Auf Ausgaben für ambulante Leistungen und Waren entfielen 147 Milliarden Euro und somit 49 Prozent der Gesamtkosten. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Ausgaben mit 2,1 Prozent leicht unterdurchschnittlich. Das ist laut Destatis vor allem auf den geringen Ausgabenanstieg in Apotheken zurückzuführen. Hintergrund seien die Maßnahmen zur Begrenzung der Ausgaben im Arzneimittelbereich, die 2011 mit dem AMNOG in Kraft getreten seien. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zu 2011 um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,2 Milliarden Euro auf 40 Milliarden Euro.
38,3 Milliarden Euro wurden in Apotheken für Arzneimittel ausgegeben: Die Krankenkassen zahlten demnach 26,5 Milliarden Euro und die privaten Krankenversicherungen 2,9 Milliarden Euro. Privatpersonen kauften Medikamente im Wert von knapp 7 Milliarden Euro. Insgesamt wurden Arzneimittel im Wert von 45,7 Milliarden Euro abgegeben: Auf den Einzelhandel entfallen 2,7 Milliarden Euro, auf Krankenhäuser 3,9 Milliarden Euro und das Ausland 615 Millionen Euro.
Für Hilfsmittel wurden in Apotheken 1,7 Milliarden Euro ausgeben: 592 Millionen Euro zahlten die Krankenkassen und 34 Millionen Euro die PKV. Den Großteil – 1,1 Milliarden Euro – zahlten die Patienten selbst. Deutlich mehr Hilfsmittel werden über Sanitätshäuser abgegeben: 12,9 Milliarden Euro entfallen auf das so genannte Gesundheitshandwerk, zu dem beispielsweise Optiker, zahntechnische Labore oder der Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln gehört. Insgesamt wurden 2012 rund 15 Milliarden Euro für Hilfsmittel ausgegeben.
Die stärksten Anstiege im ambulanten Bereich waren mit 6,9 Prozent beziehungsweise 0,7 Milliarden Euro in den ambulanten Pflegeeinrichtungen zu verbuchen. Für diese wurden insgesamt 11,3 Milliarden Euro ausgegeben. Auf Arztpraxen entfielen 44,9 Milliarden Euro, 1,4 Prozent mehr als 2011.
Stationäre und teilstationäre Leistungen machten mit 110 Milliarden Euro 37 Prozent der Gesamtkosten aus. Die Ausgaben stiegen um 2,6 Prozent. Die wichtigsten Einrichtungen in diesem Bereich sind die Krankenhäuser: Auf sie entfielen 78,8 Milliarden Euro, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Für stationäre Pflege wurden 22,8 Milliarden Euro und somit ebenfalls 2,5 Prozent mehr ausgegeben.
Die Gesundheitsausgaben machten 11,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Über die Hälfte der Ausgaben – 172,4 Milliarden Euro – bestritten die Krankenkassen. Der Anteil blieb mit 57,4 Prozent unverändert. Auf die privaten Krankenversicherungen entfielen rund 28 Milliarden Euro und auf Patienten 41 Milliarden Euro.
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