Bayerns neue Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) fordert die Bundesregierung auf, Apotheken mehr zu unterstützen. Anlässlich des Protesttags in Süddeutschland sagte sie: „Bayern steht den Apothekerinnen und Apothekern zur Seite.“
Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln das ganze Jahr und rund um die Uhr sei extrem wichtig. „Dafür muss der Bund die Apotheken aber endlich stärken und geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Denn eines ist klar: Apotheken sind unverzichtbar für unsere medizinische Versorgung“, so Gerlach weiter.
Außerdem kritisiert sie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für dessen Kurs: Anstatt „die berechtigten Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker aufzugreifen“, gefährde er bewährte Strukturen. „Das Eckpunktepapier des Bundes zur ‚Versorgungssicherheit und Fachkräftesicherung in Apotheken‘ setzt völlig falsch an. Denn mit Filialen ohne die Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern und ohne Nacht- und Notdienst setzen wir die flächendeckende Versorgung aufs Spiel!“
Es brauche „endlich ein wirtschaftlich solides Fundament“, damit nicht noch mehr Apotheken die Schließung drohe. „Deshalb unterstütze ich die Forderung der Apotheken, dass die Vergütung an die gestiegenen Kosten von Personal, Energie und durch Inflation angepasst werden muss. Bundesminister Lauterbach muss hier endlich handeln“, so Gerlach.
Bayern setze sich zudem mit Nachdruck bei der Bundesregierung dafür ein, dass die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verordnete Erhöhung des Apothekerabschlags wieder gestrichen wird. „Außerdem müssen die Festzuschläge erhöht werden, damit Leistungen der inhabergeführten öffentlichen Apotheken angemessen und gerecht honoriert werden. Es liegt ein entsprechender Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vor, die Vergütungssituation der Apotheken nachhaltig zu verbessern.“
Das bayerische Gesundheitsministerium unterstützte Apotheker:innen zudem mit konkreten Maßnahmen, wie Finanzmittel von 700.000 Euro für eine Studie, „mit der innovative Ansätze für eine Optimierung der Apothekenversorgung erarbeitet werden sollen“. Zudem bekommt der Bayerische Apothekerverband (BAV) 100.000 Euro, um eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung aufzulegen – ein Anliegen, das bereits Gerlachs Vorgänger Klaus Holetschek auf den Weg brachte. „Dazu stehen wir mit dem BAV und der Bayerischen Apothekerkammer in engem Austausch.“
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