Nachbesserungen gefordert

Gerlach: E-Rezept-Frust war vermeidbar

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Berlin -

Der bundesweite Start des E-Rezeptes sorgt nicht nur für viele offene Detailfragen, sondern auch für Unmut in Apotheken und Arztpraxen. Glatt läuft es noch lange nicht und auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sieht dringenden Bedarf für Nachbesserung.

Die Einführung des digitalen Rezeptes in der breiten Fläche sei längst überfällig gewesen und ein wichtiger Schritt, um die Digitalisierung voranzutreiben. „Leider kommt es noch zu Start-Schwierigkeiten und zu Frustration bei den Leistungserbringern sowie den Patientinnen und Patienten. Beispielsweise fehlte bei E-Rezepten in den ersten Tagen nicht selten die elektronische Signatur des ausstellenden Arztes, ohne die das E-Rezept nicht in den Apotheken eingelöst werden kann“, stellt Gerlach fest.

Hier sieht Gerlach klare Fehler beim Bundesgesundheitsministerium, da unter anderem die Apotheken in den Prozess zu wenig einbezogen wurden: „Diese Frustration hätte die Bundesregierung vermeiden können, wenn sie den bayerischen Forderungen nachgekommen wäre und Arztpraxen und Apotheken bei der digitalen Transformation besser unterstützt hätte.“ Auch der bayerische Vorschlag für eine Aufklärungskampagne zum E-Rezept für die Bürger:innen habe nicht verfangen. Der holprige Start sei daher nicht verwunderlich.

Laut Gerlach hätten die Menschen bei dieser Einführung mehr mitgenommen werden müssen, „damit Ängste und Bedenken abgebaut werden. Nur so können Digitalisierung und das E-Rezept schlussendlich funktionieren.“ Das E-Rezept als entscheidendes Digitalisierungs-Instrument dürfe nicht zum Selbstzweck werden und erst recht nicht als Zusatzbelastung bei Leistungserbringern und in der Bevölkerung empfunden werden.

Gerlach wiederholte daher die Forderung Bayerns nach einem Praxiszukunftsgesetz. „Damit soll gerade niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten geholfen werden, die digitale Transformation wie etwa die Einführung des E-Rezepts finanziell zu bewältigen.“ Bayerische Praxen würden bei der Umsetzung nicht allein gelassen, so die Ministerin. „Als Ergänzung der Modellregion für Telematikinfrastruktur in Ober-, Mittel- und Unterfranken bauen wir mit unserem eigenen Projekt ‚Health Care BY Your Side‘ daher ein digitales Ökosystem zur Unterstützung der Digitalisierung in Arztpraxen und zur bestmöglichen Wissensvermittlung bei den Bürgerinnen und Bürgern aus. So werden wir auch auf unseren Social-Media-Kanälen Beiträge zur Anwendung des E-Rezeptes zur Verfügung stellen.“ Auch die privaten Krankenversicherungen sollten schnell eine Lösung für das E-Rezept schaffen, findet Gerlach.

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