Auch keine Busse aus BaWü

Geringe Resonanz: Thüringen ruft erneut zur Demo auf

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Berlin -

Am 28. August wollen sich die Apothekenteams in Thüringen in Dresden und Erfurt versammeln, um gegen die geplante Apothekenreform zu protestieren. Initiiert wurde die Aktion von den jeweiligen Verbänden in Sachsen und Thüringen. Doch bisher sei die Resonanz mäßig, so der Thüringer Apothekerverband (ThAV), weshalb nun erneut um aktive Unterstützung gebeten wird.

Die aktuelle Kampagne des Verbands soll zum einen Kund:innen über die Folgen einer Umsetzung des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) aufklären und zum anderen „die scharfe Ablehnung der Reform durch die Apothekerschaft öffentlichkeitswirksam zum Ausdruck“ bringen. Bei Letzterem sollen die Apotheken in Thüringen an dem Mittwoch geschlossen bleiben und zudem die Teams in den beiden Landeshauptstädten demonstrieren.

Die Apotheken seien bisher aber zurückhaltend, so der ThAV deutlich: Gerade einmal 30 Apotheken mit insgesamt 110 Personen hätten sich bisher für die Kundgebung vor der Erfurter Staatskanzlei angemeldet. Deshalb macht der Verband noch einmal deutlich: „Wir müssen uns im Klaren sein, dass die Apothekenreform den strukturellen und finanziellen Ruin der inhabergeführten Apotheke darstellt. Wenn wir jetzt keine Kraft auf die Straße bekommen, wann dann?“

Somit sind die thüringischen Apotheken erneut dazu angehalten, sich an der Kampagne gegen die Reform zu beteiligen und auch zur Kundgebung zu gehen: „Schließen Sie Ihre Apotheken am 28.8. und nehmen Sie mit Ihren Teams und gern auch Patienten/Kunden ab 15 Uhr in Erfurt oder Dresden an der Demonstration teil! Nur gemeinsam können wir es schaffen, die Apothekenreform noch zu stoppen“, so der Appell des ThAV.

Verband erklärt Kampagne

Zur Kampagne gehören Postkarten, die ab der kommenden Woche über den Großhandel ausgeliefert werden. Diese sollen von den Kund:innen ausgefüllt werden und sind an die SPD-Bundestagsfraktion adressiert. Geschickt werden sollen diese jedoch gesammelt an den ThAV, der sie dann „politisch und medial wirksam an die Politik übergeben“ will. Auch Plakate, Radiowerbung und eine Pressemeldung sollen auf die Aktion aufmerksam machen. Eine Postkartenaktion wird auch in Sachsen gestartet.

„An zentralen, publikumsreichen Orten sollen in ganz Thüringen zum Kabinettsbeschluss des ApoRG und zum Lauterbachbesuch Infostände von den regionalen Apotheken eingerichtet und betrieben werden“, heißt es zudem in der Mitteilung an die Apotheken. Hier sollen rund um den geplanten Kabinettsbeschluss am 21. August die Passant:innen mit den verteilten Materialien informiert werden. Der ThAV unterstützt bei der weiteren Ausstattung der Stände. Von der Kammer werde zudem eine Petition initiiert.

Karl Lauterbach wird am 20. August abends in Erfurt erwartet: Die SPD Thüringen veranstaltet eine Gesprächsrunde mit ihm und der Landtagsabgeordneten und Neurologin Cornelia Klisch über das Gesundheitswesen.

Keine Busse aus BaWü

Am Protest beteiligen wollte sich auch der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) und hatte Bus-Shuttles aus vier Abfahrtsorten vom Ländle nach Erfurt geplant. Doch hier scheitert es an mangelnder Beteiligung. Vermutlich schreckte viele Teams der lange und zeitaufwendige Fahrtweg ab, zudem steckt Baden-Württemberg zum Termin noch in den Schulferien, die Personaldecke ist wie üblich dünn. „Wir haben leider für keinen der Abfahrtsorte die nötige Anzahl an Teilnehmenden erreicht“, heißt es daher vom LAV.

Jeweils ein Bus hätte zur Hälfte gefüllt werden müssen, um das Ganze wirtschaftlich vertreten zu können. Man habe es aber wenigstens versuchen wollen, könne aber „leider nicht unterstützen“. Diejenigen, die sich angemeldet haben, wurden aber mit allen nötigen Infos versorgt, um gegebenenfalls allein die Reise anzutreten.

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