Rabattverträge

Generikahersteller warnen vor Exklusivverträgen APOTHEKE ADHOC, 13.04.2012 14:22 Uhr

Berlin - 

Obwohl Rabattverträge mit mehreren Herstellern zulässig sind, schreiben immer mehr Kassen zumindest teilweise exklusiv aus. Die Generikahersteller warnen vor den langfristigen Folgen. Ihr Branchenverband Pro Generika hat heute die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die vom IGES Institut durchgeführt wurde. Demnach hat die Marktkonzentration bei ausgeschriebenen Wirkstoffen in den vergangenen Jahren stark zugelegt.

 

Das IGES Institut hat den Markt mit einem US-Wettbewerbsindex untersucht. Demnach lag die Marktkonzentration 2011 in fast allen untersuchten Generikamärkten sehr hoch, der kritische Schwellenwert sei oft um ein Vielfaches überschritten worden. Den Zahlen zufolge hat sich der Markt seit 2008 auf weniger Hersteller konzentriert.

Die Analyse umfasste die Rabattverträge von 39 Krankenkassen und 160 Wirkstoffe. Das IGES Institut muss zwar einräumen, dass sich über alle generikafähigen Wirkstoffmärkte nur eine geringe Marktkonzentration nachweisen lässt. Doch wirkstoffbezogen hätten einige Hersteller „teilweise monopolistische Spielräume“. Exklusivverträge könnten demnach zum Marktaustritt kleinerer Anbieter führen. Die verbliebenen Hersteller könnten sich dann den Gesamtmarkt nach Wirkstoffen aufteilen, so die Befürchtung.

Bei Exklusivverträgen nach dem Vorbild der AOK sei eine hohe Konzentration aktuell natürlich im Sinne der Kassen. Wettbewerbsökonomisch sei dies aber nur unbedenklich, solange die Kassen auch künftig aus einer Vielzahl von Herstellern auswählen könnten, so das IGES Institut. Laut dem Gutachten verringern auch Rabattverträge mit Originalherstellern die Wettbewerbsintensität.