Substutionsregeln

Generikafirmen kritisieren AMNOG APOTHEKE ADHOC, 05.07.2010 18:16 Uhr

Berlin - 

Nicht nur die Apotheken sind mit dem aktuellen Entwurf des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) unzufrieden: Aus Sicht der Generikaindustrie ist das Gesetz in seiner jetzigen Fassung nicht geeignet, faire Marktvoraussetzungen für die Hersteller zu schaffen. Der Branchenverband Pro Generika fordert die Regierung auf, den Entwurf zu überarbeiten, um die Folgen der Rabattverträge abzumildern.

Vorlagen hierzu habe die CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit ihren „Perspektiven für den Arzneimittelmarkt“ bereits erarbeitet. Die Union habe beispielsweise vorgeschlagen, die Substitutionspflicht bei den Rabattverträgen deutlich zu entschärfen. Die jetzt von der Regierung geplante Mehrkostenregelung sei dagegen kompliziert und intransparent, moniert Pro Generika.

Zudem könne die Verschärfung der Substitutionspflicht bezüglich Indikationsgebiet und Packungsgrößen die Patienten verunsichern, wenn das abgegebene Arzneimittel nicht mit dem konkreten Anwendungsgebieten übereinstimme. Dies werfe auch bislang völlig ungeklärte Haftungsfragen auf, gibt Pro Generika zu Bedenken.

Sollte Schwarz-Gelb grundsätzlich an den Rabattverträgen festhalten, fordert der Verband zumindest eine Art Gnadenfrist: Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Ablauf des Patentschutzes sollte sich der Generikamarkt demnach frei entwickeln. Erst danach sollte es den Krankenkassen erlaubt werden, für den Wirkstoff Rabattverträge auszuschreiben, fordert Pro Generika. Vor kurzem hatte der Verband eine Frist von drei Jahren gefordert, in denen sich das Erstgenerikum am Markt etablieren kann.