HIV-Medikamente

Generika statt Fälschungen APOTHEKE ADHOC/dpa, 24.02.2011 17:59 Uhr

Berlin - 

Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) fürchtet, dass der illegale Import von HIV-Medikamenten, die eigentlich für den afrikanischen Markt gedacht sind, langfristig zu einem Mangel bei den Bedürftigsten führen könnte. Pharmaunternehmen hätten die Möglichkeit illegaler Reimporte in den letzten Jahren immer wieder als Argument gegen die verbilligte Abgabe ihrer Präparate für ärmere Länder genutzt, so DAH-Vorstand Winfried Holz. Es bestehe nun die Gefahr, dass die Vorbehalte wieder wachsen.

Keinesfalls dürfe man die verbilligte Abgabe von Medikamenten für arme Länder generell infrage stellen. „Aus dem Skandal lässt sich etwas lernen: Wenn Pharmafirmen ihre Präparate für die Produktion von Generika freigeben, sind illegale Reimporte dieser Medikamente nicht möglich“, so Holz. „Das gleiche gilt, wenn die Firmen in ärmeren Ländern ihr Produkt selbst unter anderem Namen und mit anderem Design auf den Markt bringen. Von diesen Möglichkeiten sollten Pharmafirmen noch stärker Gebrauch machen!“

Es sei auch kein Zufall, dass die Medikamente in Deutschland auf den Markt gebracht wurden. „Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Medikamentenpreisen weltweit. Die völlig überzogenen Preise bedeuten für die Betrüger besonders hohe Gewinne.“ Die DAH fordert eine Senkung der Preise für HIV-Medikamente in Deutschland. „Das würde auch den Betrug mit Rückimporten unattraktiver machen.“