Altenpflege

Gelbe Karten für Merkel

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Die Pflegekräfte in Deutschland rufen zu einer Protestaktiona auf: Pflegebedürftige, Pfleger und Angehörige sollen massenweise symbolische gelbe Karten an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schicken. So sollen Merkel und Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) zu Schritten gegen „den katastrophalen Zustand in der Pflege“ gedrängt werden, sagte Gudrun Gille, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe.

„Wir erwarten von der Kanzlerin, dass sie eingreift“, ergänzte Verbandsgeschäftsführer Franz Wagner. Angesichts wachsender Lücken gebe es immer öfter Pflege nur auf dem Papier, so Gille: „Schüler in der Altenpflegeausbildung lernen schon, mehr zu dokumentieren, als tatsächlich getan wird“, sagte Gille. Aus Sicht der Betroffenen stehe dabei im Vordergrund, dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen die Angaben bei seinen Prüfungen lesen wolle.

Zwar ist die Zahl der Alten- und Krankenpfleger nach Verbandsangaben in den vergangenen zwei Jahren leicht gestiegen. Allerdings seien es weniger als nötig, kritisiert der Verband. Bis 2020 werde die Zahl der Pflegebedürftigen um mehr als 500.000 auf 2,9 Millionen ansteigen - allein in den Krankenhäusern fehlten dann voraussichtlich 140.000 Pflegekräfte.

Rösler will am 7. Dezember Pflege-Vertreter zu Beratungen in sein Ministerium einladen. „Ziel muss es sein, die Pflege weiter zu verbessern und sie auch finanziell auf ein langfristig tragfähiges Fundament zu stellen“, hatte Rösler in einem Interview gesagt.

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