Gehaltsstudie

Gehalt in Apotheken: Nicht gut, aber auch nicht schlecht

/ , Uhr
Berlin -

In welchen Berufen gibt es das höchste Gehalt – in welchen das niedrigste? Eine Studie des Vergleichsportals Gehalt.de hat aus 203.307 Berufen die zehn best- und schlechtbezahlten ermittelt. Ein Ergebnis: Apothekenberufe sind weder in den Top- noch in den Flop-Ten vertreten. Dort tummeln sich Oberärzte, Fachärzte und Fondsmanager an der Spitze. Zimmerservice, Friseure und Kellner sind Schlusslichter. Für APOTHEKE ADHOC hat das Vergleichsportal die Werte für Apotheker, PTA und PKA ermittelt.

Laut der Studie verdienen angestellte Apotheker im Durchschnitt 54.503 Euro. Doch es gibt erhebliche Gehaltsunterschiede. Während 25 Prozent der Apotheker weniger als 49.179 Euro verdienen, fließen auf das Konto der oberen 25 Prozent mehr als 61.846 Euro.

Die PKA sind offenbar nur knapp an den Flop-Ten vorbeigeschrammt. Mit 28.594 Euro jährlich verdienen sie nur unwesentlich mehr als Berufskraftfahrer mit 27.001 Euro. Wobei es auch hier laut Gehalt.de deutliche Unterschiede gibt. Ein Viertel der PKA erhält weniger als 25.568 Euro. Genauso viele freuen sich jährlich auf über 33.801 Euro. Ähnlich sieht es bei den PTA aus. Sie verdienen 34.200 Euro, wobei die „Schlechterverdiener“ unter ihnen weniger als 30.134 Euro, die „Besserverdienenden“ mehr als 39.352 Euro im Jahr haben.

An der Spitze der Statistik liegt einmal mehr die Ärzteschaft. Demnach erhalten Oberärzte mit 116.937 Euro das höchste Gehalt in Deutschland, Fachärzte folgen mit rund 78.000 Euro. Fondsmanager belegen den dritten Platz mit 75.800 Euro im Jahr. Absolventen der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften dominieren die untere Hälfte der Top 10-Berufe. Für Patentingenieure und Rechtsanwälte liegt die Gehaltsspannweite zwischen 72.000 bis 74.000 Euro. Alle genannten Berufe erfordern einen akademischen Hintergrund. „Wer in Deutschland ein hohes Gehalt beziehen möchte, kommt um ein Studium kaum herum“, so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Den niedrigsten Lohn mit 19.373 Euro erhält das Zimmerservicepersonal – und damit knapp 100.000 Euro weniger als der Oberarzt. Küchenhilfen erhalten 20.045 Euro, Friseure liegen bei 21.408 Euro und Kellner bei 22.72 Euro. Berufskraftfahrer und Zahnarzthelfer erhalten rund 27.000 Euro. Diese Berufe stammen vorrangig aus der Gastronomie und Dienstleistungsbranche. „Der Wert einer Stelle ergibt sich unter anderem aus deren Komplexität, der Anforderung an den Beschäftigten und dem Angebot an Fachkräften auf dem Markt“, erklärt Bierbach. In Sektoren mit Fachkräftemangel wird aufgrund der hohen Nachfrage und des geringen Angebots an ausgebildetem Personal entsprechend gut bezahlt.

Weiterbildungen helfen dem Gehalt schnell auf die Sprünge. „Besonders für ungelernte Kräfte sind Fortbildungen der beste Weg, um beruflich aufzusteigen“, so Bierbach weiter. Arbeitgeber würden davon profitieren, wenn sich Beschäftigte weiterbilden und sie bei entsprechendem Engagement unterstützen. Durch ein breites Angebot an Fern- und Abendschulen oder digitalen Kursen könnten Hilfskräfte ihre Kompetenzen schnell erweitern und beruflich aufsteigen.

Das Vergleichsportal Gehalt.de hat 203.307 Gehaltsdaten von Berufen ohne Personalverantwortung untersucht und die best- und schlechtbezahlten Jobs ermittelt. Bei den Lohnangaben handelt es sich um Bruttojahresgehälter. Sortiert wurde nach dem Median, absteigend bei den Top-Berufen, aufsteigend bei den Flop-Berufen. Der Median beschreibt die Mitte aller Daten: 50 Prozent liegen über dem Wert, 50 Prozent darunter. Der Median ist daher genauer als der Durchschnittswert, der durch Ausreißer verzerrt werden kann.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Ausbildungsfonds gerichtlich bestätigt
Bremen: Wer nicht ausbildet, zahlt
Tarifverhandlungen in Nordrhein
TGL: Verhandlungen laufen
Mehr aus Ressort
ApoRG in nächster Legislatur
Köpping setzt auf Nachwuchsförderung
Zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten
Mehrheit der Kassen erhöht Beitrag

APOTHEKE ADHOC Debatte