ALBVVG wirkungslos

Gassen: Engpass bei Fiebersäften möglich

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Berlin -

Der Herbst und Winter stehen kurz bevor und die Sorge vor Lieferengpässen, wie in den vergangenen Erkältungszeiten ist groß. Bei hunderten Arzneimitteln drohen Engpässe, warnen die Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Sibylle Steiner.

„Der Bundesgesundheitsminister muss handeln! Jetzt!“, appelliert die KBV. Denn das 2023 in Kraft getretene Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (Engpassgesetz, ALBVVG) „wirkt kein bisschen“. Die Lage sei insbesondere vor der kurz bevorstehenden Herbst-Winter-Saison prekär. Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind derzeit rund 500 Engpässe gelistet – darunter GLP-1-Rezeptor-Agonisten, Salbutamol sowie Timolol.

Engpass bei Fiebersäften nicht auszuschließen

„Auch die Fiebersäfte für Kinder dürften leider wieder knapp werden“, so der KBV-Vorstand. Vor diesem Hintergrund sei auch die Dominanz von Rabattverträgen kritisch zu hinterfragen. Die Margen für die Hersteller seien dabei häufig so gering, dass die Verlockung groß sei, auf Medikamente umzustellen, die mehr Gewinn bringen als Hustensäfte oder Antibiotika. Generika stellen rund 80 Prozent des deutschen Arzneimittelmarktes dar, gibt die KBV zu bedenken.

„Ramschverträge“ sind Schuld

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Lage weniger bedrohlich. Schuld an den Lieferengpässen seien die alten „Ramschverträge“ mit super billiger Ware, die mitunter noch gültig sind. „Lieferengpässe gibt es in ganz Europa, insbesondere bei preiswerten Generika“, betont der Minister zu Beginn der neuen Folge „Karl Text“ auf dem Instagram-Kanal des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). „Wir arbeiten sehr intensiv an der Lage.“ Daher sei diese auch besser geworden, lobt sich Lauterbach selbst. Mit Engpässen sei jedoch auch dieses Mal – sprich im Herbst und Winter – zu rechnen.

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