Krankenkassen

FTD: Kasse weist Senioren ab

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Nach der Pleite der City BKK suchen derzeit etwa 140.000 gesetzlich Versicherte eine neue Krankenkasse. Senioren scheinen zumindest bei der Hanseatischen Krankenkasse (HEK) nicht willkommen zu sein: Einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (FTD) zufolge, empfehlen Mitarbeiter der HEK-Telefonhotline älteren Menschen, sich einen anderen Versicherer als die HEK zu suchen.

Zur Begründung heißt es, die HEK werde bald ihre bestehenden Rabattverträge „überprüfen“. Es könnte daher sein, dass neu aufgenommene Patienten nach einem Wechsel nicht mehr ihre gewohnten Medikamente bekämen. Außerdem werde die Kasse ein „möglicherweise ungünstigeres neues Gutachten“ über die Pflegestufen der Versicherten erstellen, so die Kasse laut FTD. Ein eventueller Wechsel könne zudem lange dauern.

Die HEK weist die Vorwürfe zurück: „Bei der HEK wird keine Mitgliedschaft abgelehnt“, heißt es in einer Stellungnahme der Kasse. Im Rahmen der allgemeinen Beratungspflicht sei die Kasse außerdem dazu verpflichtet, potentielle neue Versicherte auf Vorteile und Nachteile eines Wechsels hinzuweisen.

Aus diesem Grund habe die HEK die Anrufer darauf hingewiesen, dass sie als HEK-Versicherte eventuell neue Medikamente bekämen. Zudem hätten Krankenkassen seit einem Urteil des Bundessozialgerichts von 2004 das Recht, die Pflegestufen neuer Versicherter überprüfen zu lassen.

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