Noch ist Friedemann Schmidt nicht ABDA-Präsident. Erst zum Jahreswechsel soll er das Amt von Heinz-Günter Wolf übernehmen. Trotzdem trat er gestern vor die gesamte Hauptstadtpresse: Auf der eilig einberufenen Medienkonferenz zum vermeintlichen Datenskandal wusch Schmidt seine Hände in Unschuld. Er selbst habe nie geheime Informationen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) erhalten, versicherte Schmidt. Auch die ABDA als Organisation könne nicht betroffen sein.
Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt derzeit gegen einen bislang unbekannten „Apothekenlobbyisten“ und einen Mitarbeiter einer IT-Firma. Es besteht der Verdacht des Ausspähens von Daten sowie des Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz. Der Lobbyist, bei dem es sich nach Medienberichten um den ehemaligen ABDA-Sprecher Thomas Bellartz handeln soll, soll den IT-Spezialisten dafür bezahlt haben, geheime Informationen aus dem BMG weiterzuleiten.
„Wir sind bestürzt über den Verdacht, dass ein Vertreter aus dem Umfeld unserer Organisation am Kauf von vertraulichen Informationen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) beteiligt sein soll“, so Schmidts Kommentar zu den Ermittlungen.
Der ABDA sei bislang nicht bekannt, gegen wen sich die Ermittlungen richteten. Jegliche Verwicklungen der ABDA in den vermeintlichen Datenskandal wies der ABDA-Präsident in spe zurück: „Es war nie, es ist nicht, und es wird niemals Politik unseres Hauses sein, Interessen der Apothekerschaft mit dem Scheckbuch zu vertreten.“
Er persönlich habe nie eine vertrauliche oder nicht vertrauliche E-Mail aus dem Ministerium erhalten, versicherte Schmidt. Die Staatsanwaltschaft hat die ABDA bislang in ihre Ermittlungen bislang nicht mit einbezogen. „Dass das nicht der Fall ist, kann ja auch dafür sprechen, dass wir als Organisation nicht betroffen sind. Davon gehen wir auch nach wie vor aus.“
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