ABDA

Schmidt: Gewisse Larmoyanz bei Apothekern

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Berlin -

Der neue ABDA-Präsident Friedemann Schmidt wirbt weiterhin für Reformen des Apothekerberufes und des Vergütungssystems. In einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ klagt Schmidt über die mangelnde Attraktivität des Apothekerberufs. Aufgrund der wirtschaftlichen Situationen gebe es eine „tiefe Unzufriedenheit“ bei den Apothekern. Gleichzeitig kann Schmidt bei seinen Kollegen aber auch eine „gewisse Larmoyanz“ feststellen.

Beim Apothekensterben sieht Schmidt vorerst kein Ende in Sicht. Auch wenn es derzeit noch keine Bedrohung der Versorgungssituation gebe, könne sich dies in zehn Jahren insbesondere auf dem Land ändern, so Schmidt. Auch deswegen sei es immer schwerer, pharmazeutischen Nachwuchs zu bekommen.

Eine Arbeitsgruppe der ABDA arbeitet derzeit an der Erstellung eines neuen Leitbilds des Apothekerberufs. Der Gesamtvorstand der ABDA hatte dies beschlossen. Der Beruf müsse patientenorientierter aufgestellt werden, hieß es damals.

Auch Schmidt fordert nochmals die Weiterentwicklung des Berufsbildes, die Apotheker dürften kein mangelndes Selbstbewusstsein an den Tag legen. Die Pharmazeuten müssten in die Versorgung ihrer Patienten stärker eingebunden werden. Für seinen zusätzlichen Beratungsaufwand müsse der Apotheker natürlich bezahlt werden.

„Wenn man uns ließe, würden viele unerwünschte Auswirkungen falscher Medikamentierung wie Notarztrufe, Klinikaufenthalte, sogar Todesfälle verhindert werden können“, so Schmidt.

Mit Blick auf die Vergütung wirbt der neue ABDA-Präsident dafür, die Apotheker aus der Rolle des „Lieferanten“ heraus zu nehmen. Die Vergütung dürfe nicht nur an der Anzahl der abgegebenen Packungen berechnet werden.

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