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Ärzte kritisieren Burda-Selbsttests

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Der Burda-Verlag verkauft seit Februar in Apotheken medizinische Selbsttests. Dieses Angebot stößt bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein auf Kritik: „Wenn es um die korrekte Diagnose von Krankheiten geht, können Selbsttests die ärztliche Untersuchung und Beratung nicht ersetzen", sagt Kammerpräsident Dr. Franz-Joseph Bartmann. Besonders der Darmkrebstest für die Anwendung zu Hause sei gefährlich.

Trotz TÜV-Siegel und richtiger Anleitung könnten die Tests falsche Ergebnisse liefern. „Dadurch werden Menschen entweder grundlos in Unruhe versetzt oder – was im Endeffekt viel schlimmere Folgen haben kann – sie wiegen sich in falscher Sicherheit", so Bartmann. Patienten sollten stattdessen regelmäßig zu Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen gehen.

Die Ärztekammer weist zudem auf die Nichtigkeit mancher Tests hin: Der angebotenen Drogen-Selbsttest sei „doppelt fragwürdig“. Wer Drogen nehme, wisse dies in der Regel selbst, so Bartmann. „Wenn der Test jedoch dazu genutzt wird, Personen ohne deren Wissen oder ohne ihre Einwilligung auf den Konsum illegaler Drogen zu testen, ist das unzulässig und kann Betroffene leicht einem falschen Verdacht aussetzen."

Die sieben Focus-Tests lässt sich der Münchener Konzern ordentlich bezahlen: Für jeweils 19 Euro werden die Produkte inklusive einer Informationsbroschüre verkauft. Laut Burda sollen die Tests den Gang zum Arzt nicht ersetzen, sondern anstoßen. Hergestellt werden die Produkte von den Firmen Ulti Med Products und Gecko Pharma. Die Ahrensburger Firmen gehören zusammen und werden von Matthias und Ingrid Engel geführt.

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