„How to sell drugs offline (fast)“

Freie Apothekerschaft distanziert sich von Abda-Kampagne

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Berlin -

Die Nachwuchskampagne der Abda „How to sell drugs offline (fast)“ spaltet die Apotheken, so die Freie Apothekerschaft und distanziert sich von der Maßnahme.

Für die Abda gings das Lauterbach-Terminator-Poster der Freien Apothekerschaft zu weit und für die Apotheker:innen die Nachwuchskampagne. „Proteste gut und schön, aber hier sind alle Grenzen überschritten. Die sich sonst so gediegen gebenden #Apotheker, die sich solche Ekelhaftigkeiten ins Fenster hängen, sollten sich schämen – und ihre Lobby dazu. Hoffe sehr, dass das für sie nach hinten losgeht“, so Abda-Kommunikationschef Benjamin Rohrer.

Und genau die „gediegen gebenden #Apotheker“ distanzieren sich nun von der Nachwuchskampagne der Standesvertretung. In den sozialen Medien werde überwiegend der Kopf geschüttelt. Die Kommentare gehen von „peinlich“ über „spinnen die?“ bis „höchst unkollegial“. Nur wenige sind mit der Art und Weise einverstanden, heißt es von der Freien Apothekerschaft.

„Dealen und Drogen sind ein ernstes gesellschaftliches Thema, das mit unserer tagtäglichen Arbeit aber auch überhaupt nichts zu tun hat. Bei jährlich 2.000 Drogentoten finden wir diese Aktion äußerst geschmacklos“, bezieht Daniela Hänel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, Position. „Dass Herr Lauterbach bei seiner Cannabislegalisierung die Apotheken – bewusst oder unbewusst – außen vor gelassen und gesonderte Abgabestellen geplant hat, scheint bei der Berufsvertretung noch nicht angekommen zu sein.“

„Sicherlich ist es löblich und auch dringend erforderlich, sich um den Nachwuchs für Apotheken zu kümmern, aber hier fehlt mir jegliches Verständnis, dass in dieser Form Mitgliedsbeiträge der Apotheken ausgegeben werden. Die Öffentlichkeitsarbeit der Berufsvertretung kann neuen Schwung vertragen, die musste man bisher eher als nichtssagend bezeichnen“, so Hänel.

Ohne Honorarerhöhung kein Nachwuchs

Nachwuchs zu generieren und die Apothekenberufe attraktiver zu machen, ist die eine Sache. Aber um Apotheker:innen, PKA und PTA auch ausbilden zu können, müssen die Apotheken finanziell entlastet werden. „Weiterhin benötigen wir zusätzlich dringend eine deutlich höhere Vergütung, um die ausgebildeten Berufe auch in der Apotheke beschäftigen zu können. Darum sollte sich die Berufsvertretung in erster Linie kümmern.“ Denn seit rund 20 Jahren stagniert das Apothekenhonorar. „Durch immer mehr Auflagen des Gesetzgebers, des Bundesgesundheitsministeriums und der Krankenkassen schließen vermehrt Apotheken, da bei sinkenden Erträgen keine Nachfolger gefunden werden.“

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