Kassenabschlag

Freie Apotheker drohen mit Streik APOTHEKE ADHOC, 09.10.2012 15:34 Uhr

Berlin - 

Rabattverträge verunsichern Patienten und sorgen für einen erhöhten Beratungs- und damit Zeitaufwand. Das hat die Freie Apothekerschaft erneut bemängelt. Nun fordern die Apotheker einen Wegfall des Kassenabschlags und drohen mit Streik.

Sollte bei den anstehenden Verhandlungen nicht eine deutliche Rücknahme, besser noch ein kompletter Wegfall des Zwangsrabatts herauskommen, halte die Freie Apothekerschaft weitere flächendeckende Streikmaßnahmen der Apotheken in Deutschland für nicht ausgeschlossen, heißt es.

Die immer neuen Rabattverträge vergrößerten das ohnehin schon fast unübersehbare Chaos bei der Arzneimittelversorgung. Es könne nicht sein, dass Apotheken einerseits keinen Rabatt von Herstellern oder Großhändlern erhielten, andererseits aber den Kassen einen Nachlass gewähren müssten. Viele apothekenfremde Leistungen wie das Inkasso der Rezept-Zuzahlungen oder die Vorfinanzierung der Arzneimittel würden zudem von den Apotheken ohne jegliche Erstattung erbracht.

Ende September hatte die Freie Apothekerschaft den GKV-Spitzenverband sowie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und das Bundesfinanzministerium (BMF) aufgefordert, die Kalkulation bei den Rabattverträgen offen zu legen.