Max-Weber-Platz-Apotheke München

Fraktionschef inspiziert Masken-Abgabe in der Apotheke

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Berlin -

Dr. Berthold Pohl hatte am Dienstag hohen Besuch in seiner Max-Weber-Platz-Apotheke in München: SPD-Landtagsfraktionschef Horst Arnold stattete ihm einen Besuch ab, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wie die Vor-Ort-Apotheken die Abgabe kostenloser FFP2-Masken stemmen. Pohl nutzte die Gelegenheit, dem Politiker zu schildern, wo den Apothekern der Schuh drückt.

Eine Seltenheit ist Besuch aus politischen Kreisen bei Pohl nicht, wie er erklärt. „Bestimmt 20 Prozent der Landtagsabgeordneten sind Kunden bei mir“, sagt er. Der Grund ist einfach: Seine Apotheke liegt in direkter Nähe des Landtags. Naheliegend also, dass sich Arnold direkt bei ihm anschaute, wie die Masken-Aktion läuft. Kurz nach Öffnung stand er auf der Matte – und Pohl hatte nichts zu verstecken: „Wir waren gut vorbereitet und ich habe extra Mitarbeiter abgestellt, um die Kunden für die Maskenverteilung direkt am Eingang in Empfang zu nehmen und die nötigen Unterlagen auszufüllen.“ Ausgestattet war er auch: Direkt nach Bekanntwerden der Pläne hat er sich mit Masken eingedeckt, die nach seiner Kalkulation bis Jahresende reichen müssten.

Und Pohl gibt sich mehr Mühe, als es die Vorgaben von ihm verlangen: Er hat selbst ein zusätzliches Formular erstellt, dass die Kunden bei ihm ausfüllen müssen, bevor sie ihre Masken erhalten. „Wir lassen uns schriftlich bestätigen, dass die Kunden vorher nicht schon woanders Masken geholt haben und danach nicht noch woanders welche holen. Das ist unser kleiner Beitrag, damit dieses Apotheken-Hopping zumindest nicht noch begünstigt wird.“ Ungefähr die dreifache Kundenanzahl eines normalen Morgens habe er Dienstag gehabt. „Wir haben zwar viel zu tun, aber wir kriegen das gewuppt“, sagt er.

Über den zusätzlichen Besuch konnte er sich also dennoch freuen. „Ich fand es toll, dass er gleich zu Beginn der Aktion da war, um sich zu informieren, wie es läuft und welche Schwierigkeiten die Apotheken da meistern. Da konnte ich es aber auch nicht lassen, meinem Unmut über die Vorgehensweise des BMG Luft zu machen.“ Denn auch wenn die Aktion richtig sei, erschwere die überstürzte Art der Durchführung den Apothekern unnötig die Arbeit. „Spahn hat sich das spontan überlegt und dann gleich in populistischer Manier herausposaunt“, sagt er. Arnold habe das nicht weiter gewertet, aber zumindest zur Kenntnis genommen. „So nah sind die in den Landtagsfraktionen auch nicht an der Bundespolitik, aber es ist gut, wenn die Landtagsabgeordneten wissen, was hier regional passiert.“

Vor allem ein weiteres Thema habe ihm aber auf der Seele gebrannt: „Ich habe auch meine persönliche Meinung darüber kundgetan, dass diese unausgegorene Verteil-Aktion den Vor-Ort-Apotheken überlassen wird, aber bei den späteren Wellen dann die ausländischen Versender ins Boot geholt werden. Dass das BMG die komplexen Sachen, die einer schwierigen Vorbereitung bedürfen, uns überlässt, und später dann die Versender verdienen dürfen, halte ich für eine Unverschämtheit. Die hätte man meiner Meinung nach durchaus außen vor lassen können. Aber dafür kann Herr Arnold nichts.“

Primär sei es aber darum gegangen, dem SPD-Fraktionschef zu zeigen, was die Betriebe vor Ort in der Krise zu leisten fähig sind. Und damit sei er auch durchgedrungen. „Es war ein sehr wohlwollendes Gespräch und Herr Arnold hat sehr viel Anerkennung für unsere Arbeit gezeigt“, erinnert sich Pohl. „Helmut Schmidt hat ja immer gesagt, in der Krise beweist sich der Charakter. Und die Vor-Ort-Apotheken beweisen gerade, dass sie Krisen hervorragend managen können.“

 

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