Zu Risiken und Nebenwirkungen

„... fragen Sie ihren Arzt, Ihre Ärztin oder in der Apotheke“

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Berlin -

„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ Seit drei Jahrzehnten ist der Warntext für Arzneimittelwerbung „außerhalb der Fachkreise“ Pflicht. Doch noch in diesem Jahr wird eine Anpassung verpflichtend sein.

§ 4 Absatz 3 Heilmittelwerbegesetz (HWG) gibt den bekannten Satz aus der Werbung vor. Doch über das Lieferengpassgesetz (ALBVVG) ist eine Anpassung vorgesehen – weg vom generischen Maskulinum, zumindest, wenn es um die Ärzt:innen geht: „Durch die Änderung soll gleichstellungspolitischen Aspekten Rechnung getragen werden“, heißt es im ALBVVG.

Folgende Änderung wird es im HWG geben: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Damit Pharma- und Werbebranche den Reklamezusatz ändern können, sind fünf Monate Übergangszeit nach Inkrafttreten vorgesehen. Die Umstellungskosten sollten jedoch gering sein, heißt es.

Kritik von der Abda

Die Abda hatte die Anpassung in ihrer Stellungnahme zum ALBVVG kritisiert und hielt die Formulierung für änderungsbedürftig. Der Grund: Zu Risiken und Nebenwirkungen könne in der Apotheke keine beliebige Person angesprochen werden – entscheidend sei vielmehr, dass ein Apotheker oder eine Apothekerin kontaktiert werde. Der Vorschlag der Standesvertretung: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und holen Sie ärztlichen oder apothekerlichen Rat ein.“

Apotheken gendern nicht

Gendern sorgt für heftige Debatten und hitzige Diskussionen. Das zeigt auch eine aposcope-Befragung unter den Kolleg:innen – 72 Prozent lehnen die Verwendung geschlechtssensibler Sprache ab und nur 28 Prozent befürworten das Gendern. Da wundert es nicht, dass 77 Prozent die Verwendung der geschlechtergerechten Sprache als (eher/überhaupt) nicht wichtig bewerten und nur knapp 9 Prozent das Gendern in die interne und externe Kommunikation aufgenommen haben. Drei von zehn Kolleg:innen lehnen dies komplett ab und geben an, geschlechtssensible Sprache auf keinen Fall einzuführen sondern weiterhin auf das generische Maskulinum zu setzen. 46 Prozent haben bislang noch nicht darüber gesprochen.

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