Gesundheitskarte

Foto-Boykott soll eGK stoppen

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Ohne Foto bekommen Versicherte von ihrer Krankenkasse künftig keine Chipkarte mehr - behandelt werden müssen die Patienten trotzdem. Daher sieht die Linken-Abgeordnete Kathrin Vogler eine Möglichkeit, die elektronische Gesundkeitskarte (eGK) zu verhindern. Patienten müssten lediglich die Herausgabe ihres Fotos verweigern - dann gebe es auch keine eGK.

Bei der Bundesregierung hatte sich Vogler die Erklärung abgeholt, dass auch Patienten ohne Versichertenkarte behandelt werden. Allerdings kann das Ganze mit Problemen für die Versicherten verbunden sein: Patienten müssen die Versichertenkarte innerhalb einer bestimmen Frist vorlegen - bei ärztlicher Behandlung bis zum Ende des Quartals, bei zahnärztlichen Behandlungen innerhalb von zehn Tagen. Geschieht dies nicht, ist der Arzt berechtigt, den Patienten eine Privatrechnung auszustellen.

Vogler geht allerdings davon aus, dass eine ganze Reihe von Versicherten bereit wäre, diesen höheren Aufwand auf sich zu nehmen, wenn damit die generelle Einführung der eGK verzögert oder sogar verhindert werden könnte. Den Linken zufolge gefährdet das technologische Großprojekt Patientendaten und kostet mehrere Milliarden Euro - ohne einen Zusatznutzen für die Versicherten.

Die Regierung will, dass die Krankenkassen ab 2013 ausschließlich die eGK ausgeben. Bis Ende dieses Jahres sollen 10 Prozent der Versicherten bereits eine solche Karte erhalten haben. Bis jetzt sind die Kassen aber weit von diesem Ziel entfernt.

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