Apothekerkammern

Professoren: Fortbildungen sind industrielastig

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Berlin -

An Universitäten regt sich Unmut gegenüber den Fortbildungen der Apothekerkammern. Acht Pharmazieprofessoren haben in einem offenen Brief an den Präsidenten der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Andreas Kiefer, sowie den Landesapothekerkammern ihre Kritik über die Nähe zu Pharmaunternehmen geäußert. Die Unterzeichner fordern, dass sich die Kammern wieder auf ihre „elementaren Aufgaben besinnen“ sollten.

In dem Schreiben werden von Unternehmen moderierte Fortbildungsveranstaltung kritisiert. Bei den Seminaren trete der Anspruch einer wissenschaftlich fundierten und von wirtschaftlichen Interessen der Industrie und Ärzten entkoppelten Arzneimittelversorgung in den Hintergrund, so die Professoren. Auch die sachgerechte Beratung der Patienten über die Therapie sehen sie dadurch gefährdet.

Dass diese Sorge berechtigt sei, zeige beispielsweise eine Fortbildungsveranstaltung der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern zum Thema Schüßler-Salz-Salben. Als Referent sei ein Mitarbeiter des Karlsruher Unternehmens Deutsche Homöopathie Union (DHU) geladen worden, monieren die Wissenschaftler.

Eine „als Fortbildung verbrämte und zertifizierte“ Veranstaltung der Industrie stehe im „Gegensatz zur Notwendigkeit eines wissenschaftlichen Apothekerstandes“. Für Schüßler-Salze gebe es außerdem keinen wissenschaftlich belegten Wirksamkeitsnachweis.

Die Kammern sollten sich auf ihre ursprünglichen Aufgaben konzentrieren, fordern die Professoren. „Dazu gehört insbesondere die Pflicht, für die Qualität der Berufsausübung sowie die der Fort- und Weiterbildung zu sorgen.“

Zu den Unterzeichnern gehören die Professoren Dr. Theodor Dingermann (Frankfurt), Dr. Bernd Clement (Kiel), Dr. Ulrike Holzgrabe (Würzburg), Dr. Ernst Mutschler, Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Frankfurt), Dr. Dieter Steinhilber (Frankfurt), Dr. Angelika Vollmar (München) und Dr. Werner Weitschies (Greifswald). Letzterer hatte das Schreiben initiiert.

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