Aids-Hilfsfonds

Fonds wartet auf deutsche Millionen dpa, 29.06.2011 09:34 Uhr

Berlin - 

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria rechnet mit einer baldigen Freigabe der von Deutschland zugesagten, aber derzeit gesperrten 200 Millionen Euro für dieses Jahr. „Ich hoffe sehr, dass Deutschland mit seinen Beiträgen so bald wie möglich zurückkehrt zu diesen globalen Bemühungen der Solidarität. Und ich muss sagen, ich bin da ziemlich optimistisch“, sagte Fondsdirektor Michel Kazatchkine beim 4. Partnerschaftsforum des Fonds. Deutschland sei ein „Schlüssel-Geberland“.

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hatte im Januar die für 2011 im Bundesetat eingestellten Mittel vorläufig gesperrt und damit auf Berichte über Korruption und fehlverwendete Fondsmitteln im Kampf gegen die drei Krankheiten in einigen Ländern reagiert. Der Fonds, der in den Partnerländern selbst keine Niederlassungen unterhält, berichtete selbst über die Vorgänge. Am Donnerstag will die Organisation einen von Deutschland verlangten Zwischenbericht zur Klärung der Vorwürfe vorlegen. Danach soll über eine Freigabe der Mittel entschieden werden. Mitte September soll der Abschlussbericht folgen.

„Der Fonds hat null Toleranz für Betrug und Korruption“, sagte Kazatchkine. Die 2002 gegründete Organisation unterstützt Programme in rund 150 Ländern, die einen Gesamtzusagewert von 22 Milliarden US-Dollar (15,5 Milliarden Euro) haben. Mit Hilfe der Mittel können weltweit 3,2 Millionen HIV-Infizierte mit antiretroviralen Medikamenten behandelt werden. Zudem verwaltet der Fonds fast zwei Drittel der weltweiten Finanzressourcen für den Kampf gegen Malaria und Tuberkulose.

Der Fonds mit Sitz in Genf will außerdem seine Geber-Basis ausweiten. Derzeit wird der Löwenanteil der Mittel von den großen Industrieländern (G8) gestellt. Künftig sollen auch Schwellenländer und die anderen Mitglieder der G20-Gruppe ins Auge gefasst werden. „Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln“, betonte der Fonds-Chef und verwies auf die Geberkonferenz im Oktober 2010. Dort waren für einen Zeitraum von drei Jahren (2011-2013) Zusagen in Höhe von 11,7 Milliarden Dollar gemacht worden. Der Fonds hatte mit 13 bis 20 Milliarden Dollar gerechnet.