Apothekenhonorar

Adexa: Bessere Vergütung für höhere Löhne

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Berlin -

Gutes Personal ist schwer zu finden – und im Zweifel teuer. Das macht sich auch in Apotheken bemerkbar. Deshalb haben die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) gemeinsam im Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgesprochen. Zusammen forderten sie eine bessere Vergütung für Apotheken, um die Berufe in der Offizin attraktiver zu machen.

Aus Sicht der Adexa-Vorsitzenden Barbara Neusetzer ist das dringend nötig: „Zwar liegen Pharmazeuten im Gehaltsvergleich auf Platz 7 – wenn man aber nur die öffentliche Apotheke betrachtet, liegen sie auf Platz 17.“ Bei den Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA) sei die Situation ähnlich – sie hätten in vielen Bereichen deutlich bessere Verdienstmöglichkeiten als in der Apotheke.

Neusetzer und der ADA-Vorsitzende Theo Hasse wollten bei ihrem Termin im BMG den Fokus auf die Mitarbeiter rücken. Gemeinsam hatten sie um das Gespräch gebeten. Rund anderthalb Stunden sprachen sie mit Hans-Georg Will, Leiter des Referats „Grundsatzfragen Apothekengesetz, Pharmaberufe und Apothekenbetrieb“, und seinem Vorgänger Michael Meier, der inzwischen das Referat „Arzneimittelversorgung in der GKV“ leitet.

Neusetzer findet, dass der Arbeitsplatz attraktiver werden muss. Dazu gehört ihrer Meinung nach ein höheres Gehalt. Das Ministerium solle zwar nicht in die Tarifautonomie eingreifen, aber die Arbeitgeber unterstützen. Als Vorbild sieht sie die Pflegeberufe, die ebenfalls attraktiver werden sollten – mit Unterstützung der Politik. Wie Pfleger würden auch Apothekenmitarbeiter in Zukunft stärker gebraucht, schon allein mit Blick auf die demografische Entwicklung.

Allerdings konkurrieren Apotheken mit anderen Branchen um die Mitarbeiter, und die pharmazeutischen Berufe mit anderen Berufen um Nachwuchs. Und im Vergleich zu anderen Berufen seien die Gehälter in den Apotheken relativ niedrig, so Neusetzer. Das hätten inzwischen auch die Arbeitgeber erkannt und eingesehen, dass mehr gezahlt werden müsse. Sie argumentierten allerdings, dass ihnen das nötige Geld fehle. „Aus den Tarifgesprächen entstand die Idee, gemeinsam beim Ministerium vorzusprechen“, erzählt Neusetzer.

Dort trafen Neusetzer und Hasse auf viel Verständnis – Zusagen blieben erwartungsgemäß aus. Interessiert zeigten sich Meier und Will an der PTA-Ausbildung. Zuletzt hatten die Gesundheitsminister der Länder gefordert, die Assistenzberufe im Gesundheitswesen zu stärken. Dazu gehören auch PTA. Wie sie gestärkt werden könnten, wolle man in weiteren Gesprächen prüfen, so Neusetzer.

Ein drittes großes Thema waren die Rezepturen. Neusetzer und Hasse trugen die Forderung vor, auch für die Abgabe von Zubereitungen das Fixhonorar zu erhalten. „Schließlich werden Rezepturen auch abgegeben, und die Beratungsleistung ist im Einzelfall sogar noch größer, weil es keinen Beipackzettel gibt“, erklärt Neusetzer. Hasse hatte Unterlagen mitgebracht, mit denen er den Referatsleitern den relativ großen Aufwand für eine Rezepturherstellung deutlich machte – der mit nur wenigen Euro vergütet wird.

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