Porträt

First Lady der Kassen

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Es sei eine Herausforderung, den Spitzenverband Bund der Krankenkassen aufzubauen und ans Laufen zu bringen, hat Dr. Doris Pfeiffer einmal gesagt. Eine Herausforderung, der sie sich als Vorstandsvorsitzende der neuen Interessenvertretung nun schon seit einem Jahr stellt. Zum 1. Juli 2008 hat der Verband offiziell seine Aufgaben übernommen. Mit Pfeiffer hat das Gremium, das künftig als direkte Vertretung der 217 Mitglieder Kassenleistungen und Ärztehonorare aushandelt, eine erfahrene Verbandspolitikerin an seiner Spitze.

Dass sie mit energischer Stimme die Meinung der Kassen vertreten kann, hat Pfeiffer bereits bewiesen. Im Juli 2006 übernahm sie in ihrer damaligen Position als Vorsitzende des Verbandes der Angestelltenkassen (VdAK) die Federführung in der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände. Deutliche Worte fand sie für die geplante Gesundheitsreform; Ministerin Ulla Schmidt nannte das Vorgehen schließlich eine Hetzkampagne und drohte mit einer Unterlassungsklage. In der Regel setzt Pfeiffer auf Diplomatie und Austausch. Mit Durchhaltevermögen und Intelligenz bestreitet sie ihren Weg.

Pfeiffer wird 1959 im rheinischen Düren als Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Ihre Schwester und sie sind die ersten aus der Familie, die studieren können. Pfeiffer entscheidet sich für das Fach Volkswirtschaft; studiert in Köln und an der Pennsylvania State University in den USA. Zurück in Deutschland arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Sozialpolitik in Köln. Ihre Promotion fertigt sie 1989 zum Thema Alterssicherung ab - eine erste Empfehlung für ihre spätere Krankenkassen-Karriere.

Beim AOK-Bundesverband arbeitet sie im Abschluss gut zwei Jahre als Referentin für Ordnungspolitik in der Abteilung verbandspolitische Planung. Nach einer kurzen Station bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Düsseldorf wechselt sie zum VdAK, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Abteilungsleiterin Verbandspolitik. Schließlich wird sie im Oktober 2003 Vorstandsvorsitzende. In ihrem Job geht Pfeiffer voll auf. Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht. Zum Abschalten geht sie gern mit Freunden ins Konzert oder trifft sich zum gemeinsamen Spieleabend.

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