Infostand vor Apotheke

Fink: „Im Notfall kann ich noch versorgen“

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Berlin -

In Thüringen haben Kammer und Verband die Presse bereits am Dienstag über den Protesttag informiert. Im Freistaat werden Patientinnen und Patienten in einigen Gebieten noch über die Notdienstklappen versorgt. Verbandschef Stefan Fink wird seine Apotheke komplett schließen. Für die Versorgung von Notfällen hält er sich aber Optionen offen.

Die Landesapothekerkammer (LAK) unterstützt das Protestvorhaben „vorbehaltlos“, wie Präsident Roland Schreiber erklärte. Die Versorgung sei flächendeckend durch die notdiensthabenden Apotheken gesichert, ein Teil der übrigen Betriebe habe sich aber trotzdem für die Versorgung am Vormittag durch die Notdienstklappe entschlossen. Am Nachmittag seien die Apotheken abgesehen von den notdiensthabenden Betrieben dann allerdings ganz geschlossen.

Im Notfall auch Botendienst

Das werde auch in Weimar der Fall sein, berichtete Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes und Mitglied im Abda-Vorstand. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass so viele Kolleginnen und Kollegen mitmachen“, sagte Fink, das sei ein deutliches Zeichen, wie viel Druck auf den Apotheken laste. Seine Classic-Apotheke in Weimar werde sogar den ganzen Tag geschlossen sein, mit einem Infostand vor Ort werde er den Patient:innen erklären, was es mit dem Protesttag auf sich hat.

Nur in Fällen, die „absolut kritisch“ seien, würde er eventuell eine Ausnahme machen: „In Einzelfällen kann ich dann zur Not noch versorgen“, beispielsweise mit einem Antibiotikum oder wenn das Kind fiebernd zu Hause liege, im Notfall könne dann auch noch per Botendienst geliefert werden. „Wir wollen ja keine Katastrophen auslösen“, so Fink. Man wolle lediglich die Politik auf sich aufmerksam machen.

Diskussionen statt Protest

Genau aus diesem Grund sehen viele Apotheken von einem entsprechenden Infostand ab – die Arzneimittel nicht herauszugeben, obwohl man doch vor Ort ist, provoziert Diskussionen mit Patient:innen, die vom eigentlichen Thema des Protestes ablenken, und ist auch für das Apothekenpersonal keine leichte Situation. So gibt es neben den Kolleginnen und Kollegen, die zu einer der großen oder kleineren Kundgebungen fahren, auch solche, die etwa auf Marktplätzen einen Infostand aufgebaut haben. Anderenorts treffen sich die Teams vor der notdiensthabenden Apotheke, um dort gemeinsam die Verbraucher aufzuklären.

Ob alle Vorstände der Kammern und Verbände sich am Protest beteiligen und ihre Apotheken schließen, konnte Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in der vergangenen Woche auf Nachfrage von Apothekerinnen und Apothekern nicht sagen. Sie gehe aber nach den Rückmeldungen in den Gremien davon aus.

Zusammenhalt maßgeblich

Die Entscheidung bezüglich der Beteiligung am Protesttag machen viele Inhaber:innen von ihrem Umfeld abhängig. Niemand möchte allein und damit schlecht bei den Kund:innen dastehen und diese verärgern. In vielen Städten und Gebieten wurde im Vorfeld daher eine Menge telefoniert und sich gegenseitig überzeugt und untereinander abgesprochen.

Inzwischen wird daher von einer sehr hohen Protestbeteiligung ausgegangen, der Zusammenhalt innerhalb der Apothekerschaft ist so groß wie nie. Das geschlossene Auftreten der Apothekerschaft ist auch maßgeblich für den Erfolg der Aktion, das betont auch immer wieder die Abda-Präsidentin.

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