Der Prozess gegen einen ehemaligen Frankfurter Oberstaatsanwalt wegen Korruptionsvorwürfen geht auf sein Ende zu. An diesem Freitag könnte die Beweisaufnahme geschlossen werden. Anschließend könnte die Staatsanwaltschaft ihr Plädoyer halten. Angeklagt ist der frühere Leiter einer Ermittlungsstelle gegen Korruption im Gesundheitswesen und Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Dem ehemaligen Top-Juristen werden Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung zur Last gelegt.
Der 55-Jährige soll sich laut Staatsanwaltschaft bei der Vergabe von Gutachten bereichert und Schmiergelder kassiert haben. Er hat die Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung gestanden, den Vorwurf der Untreue hat er zurückgewiesen. Die Steuerschuld hat er nachgezahlt. Der Jurist galt bundesweit als Koryphäe im Kampf gegen Abrechnungsbetrug.
Mitangeklagt ist ein Unternehmer, der mit dem ehemaligen Oberstaatsanwalt – einem engen Freund seit Schulzeiten – gemeinsam eine Firma gründete, die Sachverständige für die Justiz vermittelte. An den Gewinnen ließ sich der angeklagte Jurist beteiligen, wie er gestanden hat. Auch von einer weiteren Firma erhielt er Geld im Gegenzug zur Vergabe von Aufträgen.
Der Prozess vor dem Landgericht begann am 13. Januar. Der Angeklagte habe „zur eigenen Gewinnmaximierung“ gehandelt, seine herausragende Stellung „vorsätzlich missbraucht“ und „dem Land Hessen erheblichen Schaden zugefügt“, erklärte die Staatsanwaltschaft zum Verhandlungsbeginn. Der Angeklagte hatte vor Gericht hohe private Kosten als Grund angegeben, dass er sich „eine zusätzliche Einnahmequelle“ verschafft habe.
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