Anhörung

„Fernberatung unzureichend“

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Der Verein Demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VDPP) spricht sich in seiner Stellungnahme zu den Anträgen der FDP und der Linken im Bundestag gegen den Versand von Rx-Arzneimitteln aus. Den rund 130 Apothekern des VDPP zufolge kann der Versandhandel mit Arzneimitteln die Versorgung der Bevölkerung nicht verbessern.

Er vergrößere vielmehr das Risiko von Arzneimittelschädigung durch die wachsende Gefahr unsachgemäßer „Fernberatung“ der Versandapotheken. „Eine effiziente Beratung ist diejenige, die erstens in Anspruch genommen und zweitens verstanden wird - k.o.-Kriterien für die telefonische Beratung“, urteilt der VDPP. Als problematisch sieht der Hamburger Verein außerdem, die Seriosität eines Internetanbieters „ohne umfangreiche Nachforschungen“ zu überprüfen.

„Den gut belegbaren Risiken stehen kaum Vorteile in der Versorgungsqualität gegenüber“, so der VDPP. Der Preisverfall könne zwar als Argument für den Versand von Arzneimitteln dienen, habe aber eine „Abwärtsspirale“ in der Beratungsqualität zur Folge.

Den Antrag der FDP, Pick up-Stellen zu verbieten, unterstützt der VDPP uneingeschränkt; er ist nach seiner Ansicht jedoch nicht weitgehend genug, da er den Versandhandel außer Acht lässt. Für den VDPP besteht „kein grundsätzlicher Unterschied zwischen der Übergabe durch einen Postboten und einem Drogerieangestellten“. Der Verein stellt daher klar, dass es keine Alternative zu einem Verbot von Abholstellen in Drogeriemärkten gibt.

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