Apotheker macht gegen Reform mobil

Fehske: Auf Zeitungsanzeige folgt Radio-Spot

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Berlin -

Apotheker Dr. Christian Fehske trommelt derzeit eifrig gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Nachdem er vor knapp zwei Wochen bereits zusammen mit anderen Apotheker:innen aus seiner Heimatstadt Hagen eine Zeitungsanzeige schaltete, startete er vergangene Woche zusätzlich eine Petition auf einer Online-Plattform. Nun legt Fehske nach und macht auch im Radio auf die Belange der Apothekerschaft aufmerksam.

Seit heute läuft der Spot im Radio, „der auf die Reform-Folgen und die Petition aufmerksam macht“, so Fehske über das sogenannte „Infomercial“. Darin geht er darauf ein, dass sich alle Hagener Apotheke einig sind, dass die Reform eine Verschlechterung für die Patient:innen bedeuten würde. Die Apothekenreform hätte „tiefgreifende Folgen“, so auch die Sprecherstimme.

Die Themen müssten aus der pharmazeutischen Bubble heraus, so Fehske, auch wenn durch die entsprechende Redaktion nun noch einmal ganz andere Themen ins Spiel gekommen sind. So gehe es in dem einminütigen Spot auch um mögliche Lieferengpässe, was Fehske aber noch einmal zum aktuellen Thema drehen konnte. Neben der Bedeutung der Approbierten in den Apotheken vor Ort, um Probleme bei Lieferengpässen bestmöglich zu lösen, zeige das Thema nämlich auch die Schieflage im Gesundheitswesen.

Regional Druck aufbauen

„Ich bin gespannt, wie viele weitere Unterschriften uns das bringen mag.“ Die Petition habe bereits einige Aufmerksamkeit erreicht, doch diese muss Fehske aufgrund der Gestaltung der Petition besonders in seiner Region bekommen. „Anders als die ‚globalere‘ Petition des Hessischen Apothekerverbandes richten wir uns ja ganz konkret an die MdBs aus dem Wahlkreis Hagen. Damit liegt die ‚Relevanz-Schwelle‘ von OpenPetition auch ‚nur‘ bei 1800 Unterzeichnern, die allerdings dann eben auch aus Hagen stammen müssen“, erklärt der Inhaber.

Nur wenn diese Schwelle erreicht würde, würde die Plattform die drei Angesprochenen um eine Stellungnahme bitten. Gerichtet ist die Petition an die drei Bundestagsmitglieder (MdB) Timo Schisanowski (SPD), Katrin Helling-Plahr (FDP) und Dr. Janosch Dahmen (Grüne). Daher liefen die Spots nun auch ‚nur‘ im lokalen Radio, da hier jetzt Stimmen gesammelt werden müssten.

Aktuell haben 464 Personen aus Hagen unterschrieben. Mit diesen Bemühungen ist es bei Fehske noch nicht vorbei: „Unter anderem durch die Online-Berichterstattung über die Petition ist nun auch unsere lokale Tageszeitung auf uns aufmerksam geworden, und wir werden kommende Woche mit mehreren Hagener Apothekern über die Lage berichten.“ Hier werde man dann darauf eingehen, was seit den Protesten im vergangenen Sommer und Herbst passiert ist und welche Auswirkungen die Umsetzung von Lauterbachs Plänen hätten.

Zudem stehe er weiterhin mit MdB Schisanowski im Austausch, mit dem er sich nach der Sommerpause treffen wird. Dieser sei tatsächlich auch sehr verständnisvoll und bemüht, ist lokal aber für andere Themen zuständig. Trotzdem wachse damit der Druck auf die SPD und damit auch auf Lauterbach.

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