FDP stürzt bei Apothekern ab Alexander Müller, 20.08.2010 12:28 Uhr
Schwarz-Gelb bleibt an der Macht - mit herben Verlusten bei der FDP. Das ist das Ergebnis der APOTHEKE ADHOC Sonntagsfrage, an der vom 16. bis zum 19. August 904 Personen teilgenommen haben. Wenn am Wochenende Bundestagswahl wäre, würden 31,1 Prozent der Leserinnen und Leser die Union wählen. Der derzeitige Koalitionspartner FDP käme auf 14,2 Prozent. Bei der Bundestagswahl hatten im vergangenen Jahr 45,4 Prozent der APOTHEKE ADHOC Nutzer nach eigenen Angaben für die FDP gestimmt, 28,8 Prozent für die Union.
Die FDP müsste aus dem Lager ihrer Stammwähler Stimmen an alle Parteien abgeben: Von den 410 Befragten, die im vergangenen Herbst noch die FDP gewählt hatten, blieben nur 31 Prozent den Liberalen treu. 27 Prozent würden am Sonntag für die Union stimmen. 11 Prozent würden zu den Grünen wechseln, jeweils rund halb so viele zur SPD oder den Linken. Jeder fünfte ehemalige FDP-Wähler würde entweder gar nicht mehr zur Wahl gehen oder für eine der kleineren Parteien stimmen.
Vom Meinungswandel profitierten vor allem die Grünen. Sie legten um 9,6 Prozentpunkte zu und wären mit 16,9 Prozent der Stimmen die zweitstärkste Fraktion. Die Hälfte der neu hinzugekommenen Grünen-Wähler käme vom liberalen Erzrivalen.
Die SPD käme am Sonntag zwar nur auf 11,4 Prozent; aber auch 2009 hatten nur 9,5 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben die Sozialdemokraten gewählt. Die Linke würde ihr Ergebnis mit 8,6 Prozent mehr als verdoppeln (+4,7). Dramatisch ist der Vertrauensverlust der Wähler in die etablierten Parteien insgesamt: 17,8 Prozent der Befragten würden sich für keine der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien entscheiden.
Die Stimmverluste der FDP in der eigenen Stammwählerschaft spiegeln sich im aktuellen Abwärtstrend der Partei wider: Nach Umfragen der großen Meinungsforschungsinstitute wandeln die Liberalen gefährlich nahe an der 5-Prozent-Hürde, Forsa sieht Westerwelles Partei sogar darunter. Bei aktuellen Sonntagsfragen hat die SPD zudem bei rund 30 Prozent zur Union aufgeschlossen, Allensbach hat die Sozialdemokraten zuletzt sogar leicht vorn gesehen. Auch die Stärke der Grünen ist ein bundesweiter Trend: Sie kämen nach aktuellen Umfragen auf 15 bis 20 Prozent, Die Linke auf rund 10.