Die Bundesregierung sollte allen Bürgern nach Ansicht des FDP-Abgeordneten Gerald Ullrich vor einer dritten Corona-Impfung
einen Antikörpertest bezahlen. Derzeit werde erwartet, dass sich Menschen zur Auffrischung impfen ließen, ohne zu wissen, ob dies
überhaupt nötig sei, sagte er. „Wer noch genug Antikörper gegen das Coronavirus hat, sollte sich nicht pauschal impfen lassen müssen, um den Impfstatus zu behalten.“ Durch einen kostenlosen Antikörpertest dagegen könne das Vertrauen in die Impfung weiter gestärkt werden.
Das Gesundheitsministerium hatte Ullrich auf eine schriftliche Frage geantwortet, derzeit gebe es keine Pläne für kostenlose
Antikörpertests. „Aus Sicht der Bundesregierung ist davon auszugehen, dass die Bereitschaft für eine Auffrischimpfung hoch sein dürfte“, hieß es.
Ullrich betonte: „Wenn wir wollen, dass sich so viele Menschen wie möglich gegen Covid-19 impfen lassen, sollte die Bundesregierung nicht nach dem Gießkannenprinzip viel hilft viel vorgehen, sondern differenzieren.“ Skepsis gegenüber der Auffrischungs-Impfung sei „ein fataler Rückschritt in der Impfkampagne, den wir uns nicht erlauben können“.
Antikörpertests sind ein indirekter Nachweis einer Infektion. Wie lange und wie robust nach einer Sars-CoV-2-Infektion messbare Antikörpertiter vorliegen, ist laut dem Robert Koch-Institut (RKI) derzeit unklar. Grundsätzlich weise die durch eine natürliche Infektion hervorgerufene Immunantwort beziehungsweise die darauf basierende Immunität eine erhebliche interindividuelle Schwankungsbreite auf. Diese könne beispielsweise durch Unterschiede in der Infektionsdosis, aber auch der Dauer und der Schwere des Krankheitsverlaufes bedingt sein.
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