Apothekenhonorar

FDP-Politiker besucht Anti-FDP-Apotheker

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Berlin -

Obwohl Apotheker Thomas Arnet in seiner Offizin gegen die FDP mobil macht, hat der liberale Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt sich ein Treffen nicht nehmen lassen: Am Montag hatte Meinhardt den Apotheker besucht, sich den Arbeitsalltag erklären lassen und Arnet über seine Unterschriftensammlung für den Erhalt der wohnortnahen Apotheke informiert. Seit drei Wochen beteiligt sich der Politiker an der Unterschriftenaktion der Basisbewegung „Apothekerprotest“.

 

Das Engagement Meinhardts ändert erst einmal nichts am Protest des Apothekers: Nach wie vor ziert die Anti-FDP-Kampagne das Schaufenster der Eberstein-Apotheke in Haueneberstein bei Baden-Baden. Seit mehr als einem Monat hängt zwischen anderen Protestplakaten ein großes Poster des FDP-Logos. Darunter steht in den gelb-blauen Farben der Liberalen: „will viele Apotheken schließen!!“ Daneben hängen die Konterfeis von Philipp Rösler und Daniel Bahr.

Meinhardt lässt sich von der Kritik nicht beirren und sammelt weiter Unterschriften. Die Liste liegt im Büro des FDP-Politikers im baden-württembergischen Bretten aus. Auch in der Honorardebatte werden die Apotheker von Meinhardt unterstützt: „Es muss endlich nach acht Jahren eine Anpassung der Honorare für Apotheker geben“, sagt Meinhardt. Das sei überfällig.

„Über die Höhe müssen die Fachleute sich auseinandersetzen“, so Meinhardt. Er hoffe jedoch, dass es noch Verhandlungsspielraum gebe. „Der Grundkonstruktionsfehler besteht darin, dass keine regelmäßige Erhöhung des Honorars verabredet worden ist. Das brauchen wir“, fordert Meinhardt.

 

 

Der Politiker setzt sich auch für eine höhere Vergütung der Nacht- und Notdienste ein. Das müsse angegangen werden. Er befürworte eine Pauschale, da der Dienst unabhängig vom Erscheinen des Patienten geleistet werden müsse.

Die Apotheken will Meinhardt weiter unterstützen. In den kommenden Tagen will er sich mit weiteren Apothekern treffen. Im Bundestag ist er Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und sitzt stellvertretend im Familienausschuss sowie im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

„Ich bin in Sachen Komplexität Gesundheitspolitik und Honorarberechnungen bei Apothekern ein lernender Abgeordneter“, so Meinhardt. Über die Ergebnisse seiner Gespräche will er anschließend seine Kollegen Bahr und Rösler informieren.

 

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