Nachverfolgung für Medikamente

FDP-Mann: Track-and-Trace gegen Engpässe

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Berlin -

Können Rezepturen und höhere Festbeträge die Liefersituation verbessern? Robert-Martin Montag, Generalsekretär der FDP in Thüringen und gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion im Landtag, hat Zweifel. Er will eine bessere Überwachung, insbesondere auf Ebene des Großhandels.

Die aktuelle Krise ist das Ergebnis von 20 Jahren politischer Markteingriffe in die Gesundheits- und Arzneimittelversorgung, sagt Montag und verweist etwa auf Festbeträge und Arzneimittelbudgets. „Wer den Markt stranguliert, kann nicht erwarten, dass er funktioniert.“

Statt erneuter kurzfristiger regulatorischer Eingriffe erwarte er endlich eine Verbesserung des Markt- und Innovationsumfeldes für pharmazeutische Produkte in Deutschland. „Nur ein attraktiver Standort sichert Versorgungskapazitäten. Bevor Politik adhoc-Lösungen präsentiert, ist zunächst vor allem die Verbesserung der Datenlage sicherzustellen.“

Denn man wisse schlichtweg nicht, ob den aktuellen Versorgungsengpässen ein Produktions-, Lieferketten- oder Verteilungsproblem zugrunde liege. „Die bisher vorgeschlagenen Lösungen – egal ob vom Bundesgesundheitsministerium oder auch den Grünen – müssen also zwangsläufig ins Leere laufen.“

Laut Montag ist vor allem die Liefersituation im Großhandel nicht transparent: Teilweise würde Backlog-Aufträge zuerst abgearbeitet, sodass spezielle Apotheken bevorzugt würden, während andere keine Ware bekämen.

Er macht eigene Vorschläge, die er umgesetzt haben will:

  • ein flächendeckendes Echtzeitmonitoring der Arzneimittelversorgung durch das BfArM durch Einführung eines verpflichtenden „Track & Trace-Verfahrens“ für verschreibungspflichtige Arzneimittel
  • die Möglichkeit für Apotheken, Arzneimittel durch andere Arzneimittel oder Darreichungsformen zu substituieren; auch müssten Fertigarzneimittel leichter gegen von den Apotheken selbst hergestellten Arzneimittel ausgetauscht werden können
  • Rabattverträge auf Versorgungssicherheit fokussieren, statt auf den günstigsten Preis – es müsse künftig mindestens zwei Lieferanten aus unterschiedlichen Ländern geben

 

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