Teutrine fordert mehr Planbarkeit

FDP-Besuch: „Die goldenen Jahre sind vorbei“

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Berlin -

Wie geht es den Apotheken vor Ort? Das wollte auch FDP-Politiker Jens Teutrine wissen und besuchte die Kuhlenkamp-Apotheke in Minden. Inhaberin Manuela Schier, Vorstandsmitglied beim Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL), zeigte dem Bundestagsabgeordneten und Mitglied des Gesundheitsausschusses die aktuellen Herausforderungen der Branche auf. Dabei wurde schnell klar: Als „existenzieller Teil der Daseinsfürsorge“ brauchten die Apotheken dringend mehr Planungssicherheit, forderte der pflegepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

Vor Ort in Minden wollte sich Teutrine ein Bild von der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Apotheken sowie der Arzneimittelversorgung insgesamt machen. Es sei es dabei zudem nicht um leere Versprechungen und Sonntagsreden gegangen, sondern ums Zuhören: „Apotheken sind, gerade im ländlichen Raum, ein existenzieller Teil der Daseinsvorsorge. Es ist nachvollziehbar, dass es die Menschen bewegt, wenn nach dem letzten Bäcker oder dem letzten Kiosk auch noch die letzte Apotheke schließt – und das, obwohl der Bedarf existiert. Es verunsichert, wenn Arzneimittel nicht zur Verfügung stehen und weite Strecken für eine Versorgung in Kauf genommen werden müssen.“

Das Apothekensterben treibe ihn um, betonte Teutrine. Auch die Frustration der Apothekerschaft nehme er ernst. Schier machte noch einmal den dringenden Reformbedarf deutlich: „Seit 20 Jahren ist die packungsabhängige, staatlich reglementierte Pauschale de facto nicht erhöht worden – trotz massiv steigender Kosten, der Tariflohn- und Zinsentwicklung sowie einer hohen Inflation. Somit ist das Honorar mittlerweile nicht mehr auskömmlich“, beschreibt die Inhaberin die Lage.

Pro Rx-Arzneimittelpackung zahle die Apotheke 46 Cent drauf. Dieses Geld müsste wiederum durch Einkaufkonditionen und aus anderen Bereichen quersubventioniert werden, so Schier. „Die goldenen Jahre der Apotheken sind vorbei. Nicht nur die unnötige Bürokratie hält von wichtiger Arbeit ab und belastet ohne Not, sondern auch die fehlende wirtschaftliche Planbarkeit frustriert. Hier muss sich etwas ändern“, resümiert der FDP-Politiker.

Um das Apothekensterben in der Region einzudämmen, fordert Teutrine zudem einen Pharmazie-Studiengang an der Universität Bielefeld und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe: „Der Apothekerverband und die Apothekerkammer haben Recht, wenn Sie einen solchen Studiengang einfordern, um Absolventen in der Region zu halten. Wir sollten keine Zeit verlieren, denn bis erste Studierende einen Abschluss haben und der Klebeeffekt eintritt, ist es noch ein langer Weg. Deswegen fordere ich die Landesregierung auf, die finanziellen Mittel zeitnah zur Verfügung zu stellen.“

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