Optimierung der Rahmenbedingungen

FDP beschließt Pharma-Roadmap

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Berlin -

Die FDP im Bundestag hat eine Pharma-Roadmap beschlossen. Arzneimittelexperte Lars Lindemann hofft, dass diese auch für die Arbeit der Ampel nützlich sein kann.

„Da eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung und eine starke forschende Pharmabranche zwei Seiten einer Medaille sind, hat die FDP-Fraktion eine Positionierung zur Stärkung des Pharmastandortes Deutschland beschlossen“, so Lindemann. „Diese soll einen konstruktiv begleitenden Beitrag zur der sich in der Gesetzgebung anstehenden Umsetzung der Pharmastrategie der Bundesregierung darstellen und verschiedene Vorschläge zur Optimierung gesundheits- und wirtschaftspolitischer politischer Rahmenbedingungen machen.“

Die FDP will einen „Pharmastandort auf internationalem Spitzenniveau“. Pharmaunternehmen hätten eine hohe wirtschaftliche, soziale und ökologische Verantwortung in unserer Gesellschaft, heißt es darin unter anderem. Mit einem Umsatz von rund 49 Milliarden Euro und fast 140.000 Beschäftigten sei die Branche zudem bedeutender Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Motor für Innovation in Deutschland. Durch besseres Ausschöpfen des vorhandenen Potenzials könne Deutschlands Rolle als Pharmastandort optimiert werden.

Die FDP sieht hierfür politische Verlässlichkeit für die Branche als notwendige Voraussetzung. Aufgrund festgelegter Preise könnten Kostensteigerungen nicht einfach über den Abgabepreis refinanziert werden. Auch die durchschnittliche Entwicklungszeit neuer Wirkstoffe von über zehn Jahren sei hierbei zu berücksichtigen.

AMNOG 2.0

Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) würde durch die Sparinstrumente des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) nur noch Sprunginnovationen finanziell belohnen, was die Entwicklung neuer Arzneimittel deutlich unattraktiver mache. „Aus diesem Grund wollen wir die im Rahmen des GKV-FinStG eingeführten Leitplanken zurücknehmen. Ihre hemmende Wirkung gegenüber Innovationen, wirkt sich zunehmend negativ auf die Investitionsplanung von pharmazeutischen Unternehmen aus“, heißt es im FDP-Papier.

Auch der in diesem Rahmen neu eingeführte Kombinationsrabatt sorge langfristig für einen Wettbewerbsnachteil hiesiger Produktion. Eine Einführung alternativer Studiendesigns ermögliche es dem AMNOG, als adaptives und „lernendes System“ agieren zu können, um so flexibel auf medizinischen Fortschritt zu reagieren.

Außerdem sei die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für Wagniskapital notwendig. Aktuelle Regelungen würden das Risiko bergen, dass Gründer gezwungen seien, für ihre Finanzierung in Länder, wie die USA, abzuwandern. Auch die 52 Ethik-Kommissionen in Deutschland, die klinischen Studien zustimmen und sie überwachen müssen, erzeugten unnötigen bürokratischen Aufwand. Für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bräuchte es hingegen mehr Personal, um dem gewachsenen Aufgabenspektrum gerecht zu werden.

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