Familienministerium

Kinderschutz-Hotline für Ärzte

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Berlin -

Ärzte können sich bei Verdacht auf Kindesmissbrauch künftig an eine „Medizinische Kinderschutz-Hotline“ wenden. Die zentrale und kostenfreie Beratungsnummer können die Mediziner anrufen, wenn sie in ihrem Arbeitsalltag auf mögliche Fälle von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch stoßen, wie das Bundesfamilienministerium mitteilte. Die Hotline werde sieben Tage rund um die Uhr geschaltet.

Die Beratung der Anrufer sollen Assistenzärzte mit einschlägigem Hintergrundwissen in Kinderschutzfragen übernehmen und schnell medizinische und rechtliche Orientierung geben. Von Oktober an wird den Angaben zufolge das Universitätsklinikum Ulm die Vorbereitungsarbeiten zur Einrichtung der Hotline starten.

Ärzte seien oft die ersten, die eine mögliche Gefährdung feststellen. „Sie müssen schnell erkennen und reagieren, wenn ein Kind Schutz braucht, wenn sie eine Misshandlung vermuten, wenn sie bei einem Säugling ein Schütteltrauma diagnostizieren. Dafür brauchen sie Unterstützung und Rechtssicherheit“, machte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) deutlich.

Das Projekt werde nach einer sechsmonatigen Vorbereitungsphase voraussichtlich ab April 2017 im Pilotbetrieb zur Verfügung stehen. Es soll bis Herbst 2019 laufen.

Die Grünen-Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik, Franziska Brantner, kritisierte das Vorhaben: „Pilotprojekte reichen nicht aus.“ Die Grünen forderten eine engere Kooperation zwischen der Kinder- und Jugendhilfe sowie dem Gesundheitswesen.

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