Professor Dr. Stefan Laufer von der Universität Tübingen ist ab 2016 Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Er wurde im Februar als alleiniger Kandidat von der DPhG aufgestellt und per Briefwahl mit 98,7 Prozent der abgegeben Stimmen bestätigt. Laufer folgt damit auf Professor Dr. Dieter Steinhilber, der seit 2012 an der Spitze stand.
In seiner vierjährigen Amtsperiode will sich Laufer vor allem im Bereich der pharmazeutischen Ausbildung engagieren. So plant er, das Studienfach Pharmazie innerhalb des DPhG-Projekts „Pharmazie 2020“ zu modernisieren und interdisziplinärer zu gestalten. Auch der wissenschaftliche Nachwuchs soll verstärkt gefördert werden. Für Apotheker sollen vermehrt Fortbildungen angeboten werden.
Laufer hat an der Universität Regensburg studiert und promoviert. Anschließend arbeitete er sechs Jahre in der Wirkstoffforschung bei Merckle und habilitierte sich 1997 an der Universität Mainz im Fach Pharmazeutische Chemie. Er lehrt dieses Fach seit 1999 in Tübingen. Der DPhG trat Laufer 1990 bei.
Forschungsschwerpunkte von Laufer sind Proteinkinase-Inhibitoren und Eicosanoid-Modulatoren. Er setzt sich für die Anwendung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse ein. Daher hat er 2006 das „Interfakultäre Zentrum für Pharmakogenomik und Arzneimittelforschung (ICEPHA)“ gegründet. Das Zentrum vernetzt der Universität Tübingen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region.
Steinhilber lehrt ebenfalls das Fach Pharmazeutische Chemie; er ist an der Goethe-Uni Frankfurt tätig. Er arbeitete nach seinem Pharmazie-Studium am Stockholmer Karolinska Institut. Bei Amtsantritt hatte er sich zum Ziel gesetzt, „den Spagat zwischen wissenschaftlicher Pharmazie und pharmazeutischer Praxis meistern“.
Die DPhG hat sich zum Ziel gesetzt, die Wissenschaft auf allen Gebieten der Pharmazie zu födern. Dass der Präsident in der Forschung tätig ist, gibt die Satzung der Gesellschaft vor: Sie erfordert einen „pharmazeutischen Wissenschaftler, der internationales Ansehen genießt“.
Der erste DPhG-Präsident Professor Dr. Hermann Friedrich Maria Thoms wurde 1890 gewählt, damals für eine Amtszeit von sieben Jahren. Seither besteht die Gesellschaft, abgesehen von einer Unterbrechung von 1900 bis einschließlich 1931. Aktuell hat die DPhG mehr als 10.000 Mitglieder.
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