Vertreter der Pflegeberufe haben vor einem Pflegekollaps in Krankenhäusern und Altenheimen gewarnt. „Wir steuern sehenden Auges in die Versorgungskatastrophe“, sagte Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe, beim 5. Gesundheitspflege-Kongress in Hamburg. Alle demographischen Trends zeigten, dass nicht nur der Bedarf an Pflege, sondern auch das Durchschnittsalter der Pflegenden steige. Viele Fachkräfte gingen demnächst in Ruhestand. Dennoch werde nicht ausreichend für Pflegenachwuchs gesorgt. „Viele Einrichtungen planen, weitere Stellen abzubauen“, sagte Wagner.
„Die Situation ist ernster, als wir alle glauben“, sagte Wagner, der auch Vize-Präsident des Deutschen Pflegerates ist. So prognostiziere das „Krankenhaus Barometer 2007“ des Deutschen Krankenhausinstituts, dass fast 40 Prozent der rund 2100 Kliniken Stellen im nichtärztlichen Bereich streichen wollen.
„Stellenabbau in der Pflege geht nachweislich zu Lasten von Patientensicherheit und Mitarbeiterzufriedenheit“, sagte Wagner. Viele Pflegekräfte seien überlastet und demotiviert und wollten nicht länger in ihrem Beruf arbeiten. „Wir brauchen dringend mehr Anerkennung für die Pflegeberufe.“ Dazu gehörten eine bessere Bezahlung, mehr Personal und stärkere Zusammenarbeit mit den Ärzten.
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