Porträt

Experten für Medizindaten

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Kein Internet, keine CD-Rom, kein USB-Stick: Als das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) 1969 seine Arbeit aufnahm, steckte die Informations- und Kommunikationstechnologie noch in den Kinderschuhen. Schon damals sollte die Behörde der Fachöffentlichkeit medizinische Informationen zugänglich machen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen weitere Aufgaben hinzu. Heute kümmert sich die Behörde auch um Klassifikationen, Ordnungssysteme und um das Versandapothekenregister.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte das DIMDI vor mehr als 40 Jahren damit beauftragt, einen Auskunftsdienst aufzubauen. Medizinische Literatur weltweit, aber auch Forschungsvorhaben, Kongressberichte und Meldungen von Arzneimittelvergiftungen sollten berücksichtigt werden. Die Behörde konzentriert sich zunächst auf die Literaturrecherche und verschlagwortete Fachartikel für Datenbanken. Über eine selbst entwickelte Infrastruktur konnten Forschungsinstitute und Fachbibliotheken bereits 1975 über das DIMDI auf die Datenbanken zugreifen - lange bevor das Internet seinen Siegeszug antrat.

Seit den 1990er Jahren kümmert sich die Behörde zusätzlich um medizinische Klassifikationen. Zunächst werden mit ihnen Statistiken und Register erstellt, später werden sie auch zur Abrechnung ärztlicher Leistungen benutzt. Seit 2004 gibt das DIMDI die deutsche Version der Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen-Klassifikation (ATC-Klassifikation) heraus.

Zu den neuesten Projekten der Behörde gehört das Versandapothekenregister. Seit dem Frühjahr 2009 führt das DIMDI auf seinen Internetseiten Apotheken mit einer Versandhandelserlaubnis für Deutschland auf. Die Registrierung ist freiwillig und kostenlos, die Versandapotheken können ein Siegel auf ihrer Homepage platzieren. Die Behörden, die die Versandhandelserlaubnis erteilen, leiten die Registereinträge an das DIMDI weiter - und melden widerrufene Versandhandelserlaubnisse.

Zurzeit umfasst das Register mehr als 2400 Einträge, darunter auch eine niederländische Apotheke. Grundsätzlich dürfen darüber hinaus auch Apotheken aus Island, Schweden (nur Rx-Arzneimittel), Tschechien (nur OTC und Freiwahl) und aus dem Vereinigten Königreich nach Deutschland liefern.

Beim DIMDI, das seinen Sitz in der Kölner Südstadt hat, sind rund 140 Mitarbeiter in den Bereichen Datenverarbeitung und Informationssysteme, medizinische Information sowie in der Verwaltung beschäftigt.

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