Porträt

Ex-Minister wird Ethikrat-Chef

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Der ehemalige Bundesjustizminister Professor Dr. Edzard Schmidt-Jortzig ist am vergangenen Freitag zum Vorsitzenden des neu gegründeten deutschen Ethikrats gewählt worden. Im Anschluss an das Abitur in Lüneburg studierte der geborene Berliner Rechtswissenschaften in Bonn, Lausanne und Kiel. Nach seiner Promotion begann Schmidt-Jortzig seine berufliche Laufbahn zunächst in der Kommunalverwaltung in Göttingen.

In der Universitätsstadt zog es ihn zurück an die Hochschule. Nach der Habilitation folgte Schmidt-Jortzig 1977 dem Ruf an die Universität Münster, wo er fünf Jahre tätig war. Seit 26 Jahren hat Schmidt-Jortzig den Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der Universität Kiel inne. Neben der Lehre arbeitete Schmidt-Jortzig auch als Richter am Oberverwaltungsgericht Lüneburg sowie am Verfassungsgerichtshof Sachsen.

Schmidt-Jortzig übernahm 1996 das Amt des Bundesjustizministers nachdem seine Vorgängerin und FDP-Parteikollegin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aus Protest gegen den von ihrer Partei in einer Mitgliederbefragung befürworteten Großen Lauschangriff gekündigt hatte. Mit der Bundestagswahl 1998 und der Ablösung von Helmut Kohl (CDU) durch Gerhard Schröder (SPD) endete Schmidt-Jortzigs Amtszeit nach nur zwei Jahren.

Der heute 66-Jährige ist verheiratet und vierfacher Familienvater. Als juristischer Berater arbeitete an der Verfassungsgebung in Namibia, Polen und Estland mit. Auch in seiner neuen Position wird sich Schmidt-Jortzig schwerpunktmäßig mit Fragen des Verfassungsrechts beschäftigen. Der Deutsche Ethikrat führt die Arbeit des Nationalen Ethikrates fort, der im September 2007 letztmalig getagt hat. Zu den 26 Mitgliedern zählen Vertreter aus den Natur- und Rechtswissenschaften, der Medizin, Theologie, Philosophie, Soziologie und Ökonomie.

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