EuGH-Urteil

ABDA: Karabiner gegen DocMorris

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Berlin -

Mit einer massiven Öffentlichkeitskampagne will die ABDA auf das EuGH-Urteil reagieren und für ein Rx-Versandverbot werben. „Aus allen Rohren“ werde man schießen, kündigte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in der FAZ an. Um 18.34 Uhr gestern Abend verschickte die ABDA eine Mail mit ihrer Munition an ihre 34 Mitgliedsorganisationen mit dem Betreff: „Imagekampagne ‚Näher am Patienten‘: Kommunikation zur EuGH-Entscheidung“.

Jetzt gelte es, „alle Kräfte zu mobilisieren und Öffentlichkeit und Politik für die Folgen dieser Entscheidung zu sensibilisieren. Daher werden wir ab sofort unsere politische Kommunikation intensivieren, um in den nächsten Tagen und Wochen einen möglichst starken öffentlichen Druck auf die Politik aufzubauen, den eingetretenen Missstand zu beheben und ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln anzugehen“, heißt es darin.

Dann folgt ein Maßnahmenkatalog. Alle Motive zur EuGH-Entscheidung kommen „im Design der Roten Linie zum Einsatz“. Die Kampagne soll „sukzessiv“ umgesetzt werden. Aktiviert werden sollen alle „Apotheken-Botschafter“, die die Landesverbände und Kammern in der Vergangenheit für Wahlkämpfe und andere kommunikative Aktivitäten angeheuert haben.

Damit soll das „Netzwerk Politische Kommunikation/Mobilisierung der Wahlkreis- und Social-Media-Botschafter“ auf Touren gebracht werden: „Mit einem Infoschreiben, das heute noch an alle Botschafter verschickt wird, stellen wir dem Netzwerk einen Onepager zur Verfügung. WKB und SMB können auf der Grundlage dieser Argumentationshilfe sofort auf die aktuelle Berichterstattung reagieren, Leserbriefe an lokale und überregionale Medien schreiben und sich über die Kommentarfunktion bei Online-Artikeln in die laufende Diskussion einbringen“, so die Strategie der ABDA.

Anzeigen schalten will die ABDA in überregionalen Tageszeitungen: „Über die Schaltung eines Anzeigenmotivs in der Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutschen Zeitung senden wir ein starkes Signal, das in der breiten Öffentlichkeit und in der Politik wahrgenommen wird“, heißt es in der Kommunikationsstrategie. Anzeigen sollen zudem in politischen Medien wie Tagesspiegel, Politik & Kommunikation, Cicero, Berliner Republik und Das Parlament geschaltet werden, die bevorzugt von Bundestagsabgeordneten gelesen werden, um zusätzlich politische Multiplikatoren zu „sensibilisieren“.

Auch in der Hauptstadt will die ABDA Präsenz demonstrieren: „Mit der Schaltung von Infoscreens in den größten Berliner U-Bahnhöfen und Plakatmotiven im Berliner U-Bahn-Netz platzieren wir das Thema aufmerksamkeitsstark in der politischen Öffentlichkeit der Hauptstadt“.

Mit mobilen Werbeflächen rund um das Bundesgesundheitsministerium soll der Druck erhöht werden: „Über die Buchung mobiler Werbeflächen, sogenannter ‚Ad Bikes‘, die in Berlin im Umfeld des BMG und des Reichstages präsent sind, erhöhen wir gezielt den Druck auf die maßgeblichen politischen Entscheider.“

Auch die 20.000 Apotheken sollen einbezogen werden. Plakate sollen dort dem Protest der Apotheke Ausdruck verleihen. Apothekeninhaber sollen vorbereitete Postkarten zur EuGH-Entscheidung an ihre Wahlkreisabgeordneten verschicken. „Wir setzen die Politik auch auf lokaler Ebene unter Druck und flankieren somit die politische Arbeit der ABDA und ihrer Mitgliedsorganisationen auf Bundes- und Landesebene.“

Die Verteilung der Drucksachen in die Apotheken erfolgt über Beileger in der nächstmöglichen Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung. „Die Empfängeradressen werden im perforierten Teil der PZ abgedruckt“, heißt es weiter.

Die Internetseite „wir-sind-ihre-apotheken.de“ soll ebenfalls in die Kampagne eingebunden werden. Dazu wird die Seite mit politischen Schwerpunktthemen im Hinblick auf die EuGH-Entscheidung aktualisiert. Sämtliche Anzeigen und Drucksachen, Plakate und Postkarten sollen via QR-Code auf wir-sind-ihre-apotheken.de weiterleiten.

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