EuGH-Urteil nicht vor 2009 Patrick Hollstein, 26.10.2007 16:48 Uhr
Der DocMorris-Anwalt und Europa-Experte Thomas J. Diekmann rechnet nicht damit, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Fall der Saarbrücker DocMorris-Apotheke vor 2009 zu einer Entscheidung kommen wird. Auf einem Diskussionsforum von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin erklärte Diekmann, dass noch nicht alle Stellungnahmen der 25 EU-Mitgliedsstaaten beim EuGH eingegangen und übersetzt seien. Nach Meinung des Hamburger Anwalts wird der Generalstaatsanwalt erst Mitte 2008 seine Stellungnahme abgegeben. Danach werde sich die mündliche Verhandlung sechs bis acht Monate hinziehen; bis zu einer Entscheidung werde noch einmal ein halbes bis dreiviertel Jahr vergehen.
Für den heutigen DocMorris-Eigentümer Celesio bedeutet diese Prognose eine deutliche Verlängerung der Durststrecke. Bislang waren Beobachter davon ausgegangen, dass der EuGH voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2008 im Fall DocMorris entscheiden wird. Wann Celesio im Falle einer Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes in den ersehnten Arzneimittel-Einzelhandel einsteigen kann, bleibt also weiter abzuwarten.