Nach dem heutigen EuGH-Urteil zu Rx-Boni für ausländlische Verandapotheken äußerten sich auch die Kooperationsapotheken Avie und der MVDA. Beide Verbünde halten ihre Mitglieder an, sich weiterhin an das Arzneimittelgesetz zu halten.
„Ein Wettbewerb um Kunden durch Gewährung von Rx-Boni in deutschen Präsenzapotheken wäre vor allem Wettbewerb mit der Nachbarapotheke mit der Folge massiver Margenvernichtung für alle“, heißt es von Avie. Daran könne niemandem gelegen sein. Dem Vorwurf der Inländerdiskriminierung werde sich der Bundesgerichtshof (BGH) in den kommenden Jahren ohnehin annehmen müssen, so die Meinung in Merzig.
Auch der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) spricht von Inländerdiskriminierung und einer Rolle rückwärts in die Vergangenheit: „Diese Entscheidung wird unseren Markt spürbar verändern.“ Die Treue der Kunden sei bekanntlich käuflich, so der Verein. Weiterhin kritisierte der MVDA die Krankenkassen. Diese würden die ausländischen Versandapotheken unterstützen und somit vor allem Chroniker an den stationären Apotheken vorbeilenken.
Ein generelles Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Medikamente sehen sowohl Avie als auch MVDA jedoch als nicht realistisch an. Vielmehr sollten sich deutsche Apotheken auf ihre Stärken konzentrieren. Beide Verbünde sichern ihren Mitgliedern außerdem jegliche Unterstützung zu. Man arbeite bereits an einer Lösung, hieß es.
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