Die EU-Kommission plant angeblich eine Lockerung des Werbeverbots für verschreibungspflichtige Medikamente. Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete vorab unter Berufung auf ein Konsultationspapier, die EU-Kommission wolle bestimmte Informationen der Pharmaindustrie in Fernseh- und Radiosendungen, Printmedien, Broschüren und auf Internetseiten zulassen. Dazu zählten Produktmerkmale, Studien, Krankheitsvorbeugung und Preise. Die Produzenten sollten ihre Werbepläne einem nationalen Kontrollorgan zur Genehmigung vorlegen.
Verboten bleiben sollten Werbung per E-Mail und über das Telefon sowie Vergleiche zwischen Medikamenten, schrieb das Blatt. Bisher sei den Herstellern in der EU jede Verbraucherinformation über rezeptpflichtige Medikamente untersagt.
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Christoph Fuchs, kritisierte die Pläne. "Diese Informationspolitik kann zu Fehlgebrauch und Überdosierung führen", sagte der dem Blatt.
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