Die EU-Kommission will Engpässe bei der Versorgung mit Medikamenten sowie hohe Preise für Arzneimittel angehen. Dafür legt die Brüsseler Behörde am Mittwoch einen Reformvorschlag für die Pharma-Gesetzgebung in der EU vor.
Die Kommission will dafür sorgen, dass Medikamente in Zukunft zeitgleich in allen 27 EU-Staaten auf den Markt kommen. Zugleich will die Behörde von Ursula von der Leyen Empfehlungen gegen Antibiotikaresistenzen vorlegen, die für den Tod von mehr als 35.000 Menschen jährlich in der EU verantwortlich gemacht werden.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte jüngst, es brauche ein System, „das mit dem wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt Schritt halten kann und die Verfügbarkeit, den Zugang und die Erschwinglichkeit von Arzneimitteln jederzeit gewährleistet“. Der Branche sollten insbesondere starke Anreize zur Entwicklung bislang fehlender Medikamente gegeben werden.
In Deutschland hatte es zuletzt etwa Lieferengpässe bei patentfreien Medikamenten wie Fiebersäften für Kinder sowie bei Antibiotika und Krebsmedikamenten gegeben. Das Bundeskabinett brachte deshalb Anfang des Monats einen Gesetzesentwurf auf den Weg, der Engpässe bei wichtigen Präparaten vermeiden soll. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant neue Preisregeln, die Lieferungen nach Deutschland für Hersteller attraktiver machen sollen. Außerdem sollen europäische Produzenten stärker zum Zuge kommen und Bevorratungen als Sicherheitspuffer geregelt werden.
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