Antibiotika

EU-Parlament warnt vor Resistenzen

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Die EU-Parlamentarier schlagen Alarm: Rund 25.000 Patienten würden jährlich in Europa sterben, weil die verordneten Antibiotika nicht wirkten. Die zunehmende Zahl der resistenten Bakterien gleiche einer tickenden Zeitbombe, kritisiert die Christdemokratin Françoise Grossetête, die die heute verabschiedete Resolution des EU-Parlaments initiiert hat.

Grossetête verweist auf die mehr als 70 EHEC-Tote dieses Jahr. Bei ähnliche Resistenzen könnte es künftig größere Krisen geben. Die EU-Parlamentarier fordern, dass Human- und Veterinärmediziner künftig enger zusammenarbeiten sollen. Verordnete Dosierungen müssten befolgt werden. Außerdem sei ein Umdenken notwendig: Antibiotika seien keine wundersamen Heilmittel bei leichten Erkältungen. Es gebe die Tendenz, „einen Vorschlaghammer zu nutzen, um eine Nuss zu knacken“, kritisiert Richard Seeber, Christdemokrat und Sprecher des Gesundheitsausschusses.

Die EU-Abgeordneten fordern einen Aktionsplan mit drei Schwerpunkten: Entwicklungen neuer Antibiotika sollen gefördert, Impfquoten bei Menschen und Tieren verbessert und verfügbare Antibiotika verantwortungsvoll und kontrolliert eingesetzt werden. Die EU-Kommission will demnach Mitte November einen Aktionsplan vorstellen.

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