Pflege

EU: Krankenpfleger nur mit Abitur

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Krankenschwestern und Hebammen sollen künftig EU-weit Abitur haben müssen. Das sieht der Reformvorschlag für die Richtlinie zur Berufsanerkennung vor, den die EU-Kommission vorstellte. Als Grund nennt die Kommission die gestiegenen beruflichen Anforderungen. Schon vor Bekanntwerden der Regelung hatten sich hierzulande Politiker darüber beschwert.

Nach der Neuregelung sollen die Staaten die Zulassungsvoraussetzung für eine solche Ausbildung von zehn auf zwölf Jahre Schulausbildung anheben. Nach EU-Angaben ist dies schon heute in 24 Mitgliedsstaaten der Fall. In Deutschland müssten die Regelungen entsprechend geändert werden. Das gilt auch für Luxemburg. Auch in Österreich waren bisher zehn Jahre Schulausbildung genug. Dort wird das System derzeit allerdings umgestellt. Altenpfleger sind von den Plänen nicht betroffen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin, Aygül Özkan (CDU), sagte beispielsweise: „Wenn Hürden für den Start in die Pflegeausbildung zu hoch werden, darf sich niemand über Nachwuchsprobleme wundern. Auch ein Realschüler muss eine solide Chance bekommen, sich in einem Pflegeberuf zu beweisen. Wir wollen junge Menschen gewinnen, die Herzblut für einen helfenden Beruf zeigen.“

Dem Vorschlag der EU-Kommission müssen das Europaparlament und der Ministerrat, in dem die 27 EU-Regierungen vertreten sind, zustimmen. Somit könnte die neue Richtlinie frühestens Ende nächsten Jahres beschlossen werden. Nach Angaben von EU-Diplomaten müssten Krankenschwestern und Hebammen von 2015 an dann länger zur Schule gehen.

 

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