EU-Kommission

Pay-for-delay bei Durogesic?

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Berlin -

Janssen-Cilag und Sandoz drohen Kartellbußgelder. Im laufenden Verfahren

zu möglicherweise unlauteren Geschäftspraktiken in den Niederlanden

verschickte die EU-Kommission Beschwerdeschreiben an die Konzerne.

Demnach soll die Pharmasparte von Johnson & Johnson (J&J) an die

Generikatochter von Novartis Geld gezahlt haben, um die Einführung

eines Generikums von Durogesic (Fentanyl) als

Transdermales-Therapeutisches System (TTS) zu verzögern.

Im Juli 2005 sollen die beiden Konzerne einen Co-Promotion-Vertrag geschlossen haben, der monatliche Zahlungen von Janssen an Sandoz vorsah. Bis Ende 2006 soll Sandoz daher auf die Einführung eines generischen Fentanyl-Pflasters verzichtet haben.

Nach Auffassung von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia wollten die beiden Konzerne so Wettbewerb vermeiden. „Sollte sich dies bestätigen, wäre den Verbrauchern in den Niederlanden die Möglichkeit genommen worden, ein billigeres Schmerzmittel zu wählen. Die Kommission geht entschieden gegen ungebührliche Verzögerungen bei der Markteinführung von Generika vor, damit die europäischen Bürgerinnen und Bürger kostengünstigere Medikamente kaufen können. Insbesondere in Zeiten knapper öffentlicher Kassen müssen wir sicherstellen, dass sich die Pharmaunternehmen nicht unserer Wohlfahrts- und Gesundheitsversicherungssysteme bedienen“, so Almunia.

Die Firmen haben jetzt die Möglichkeit, Stellung zu nehmen und eine mündliche Anhörung in Brüssel zu beantragen. Falls die Wettbewerbshüter die Vorwürfe erhärten können, droht den Firmen eine Kartellstrafe von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes. Üblicherweise wird dieser Rahmen aber nicht ausgeschöpft.

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