Corona-Krise

Spahn: „Es ist die Ruhe vor dem Sturm“

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Berlin -

Die Anzahl der Corona-Infektionen steigt weiter an. Eine Entspannung ist offenbar noch nicht in Sicht: Kliniken und Pflegekräfte bereiteten sich auf die „größte Herausforderung in 75 Jahren“ vor, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Rahmen einer Zwischenbilanz zur Corona-Krise: „Es ist die Ruhe vor dem Sturm“. Die Politik befinde sich im Krisenmodus. Ziel sei weiterhin, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und gleichzeitig die Klinikkapazitäten zu erhöhen. „Das müssen wir schaffen“, so Spahn.

Laut Professor Dr. Lothar Wieler vom Robert Koch-Institut (RKI) sind in Deutschland aktuell 36.500 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Das sind 5000 mehr als am Vortag. Es gab 198 Todesfälle. Pro 100.000 Einwohner gibt es im Durchschnitt 44 Infizierte. Laut Wieler bestehen allerdings erhebliche regionale Unterschiede. In Hamburg kommen 69 Infizierte auf 100.000 Einwohner, in Bayern 61 und in Mecklenburg-Vorpommern nur 15. Daher lasse sich noch keine sichere Aussage über ein Abflachen der Infektionskurve treffen, so der RKI-Chef. Einige Regionen hätten die Ausbreitung bereits gut im Griff. Aber: „Warum immer noch irgendwo Feste gefeiert werden, ist mir unverständlich.“ Den 198 Corona-Verstorbenen stehen laut Wieler 5900 Genesene gegenüber.

Spahn wies aufkommende Kritik an zu wenigen Corona-Tests zurück. In keinem anderen Land gebe es so viele Tests wie in Deutschland mit 300.00 bis 500.000 Tests in der letzten Woche. „Wichtig ist aber, dass die Tests zielgerichtet sind“, so Spahn. Daher seien die Testkriterien präzisiert worden. Dr. Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), sagte: „Wir können nicht eben mal 80 Millionen Menschen testen.“ Es mache keinen Sinn, gesunde und unauffällige Personen zu testen. Deutschland stehe im weltweiten Vergleich in der Corona-Krise „noch relativ gut da“. Das hänge mit dem gut ausgebauten System der ambulanten Versorgung durch niedergelassene Ärzte als Vorstufe zum Klinikbereich zusammen.

Die Politik müsse sich bereits jetzt auf die Zeit nach der Corona-Krise nach Ostern vorbereiten, sagte Spahn. Man müsse Konzepte zur Sicherung von Risikogruppen vor Infektionen entwickeln. Dazu gehöre seiner Meinung nach auch die Nutzung von Handydaten. „Diese Debatte braucht es aus meiner Sicht“, so Spahn.

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