Ersatzkassen wollen Exklusivverträge bis 2026 Patrick Hollstein, 15.03.2022 12:16 Uhr
Die Ersatzkassen starten die nächste Runde für ihre gemeinsamen Rabattverträge. Die DAK-Gesundheit schreibt insgesamt verschiedene 56 Wirkstoffe, Kombinationen und Darreichungsformen aus, getrennt für DAK/KKH, TK/hkk/HEK sowie Barmer. Somit können sich die Hersteller auf 168 Fachlose bewerben. Auch die Laufzeit hat es in sich – offenbar soll noch einmal möglichst lange exklusiv ausgeschrieben werden.
Seit 2019 schreiben die Ersatzkassen gemeinsam aus, nach ersten Testballons wurden immer mehr Wirkstoffe aufgerufen. Aktuell lädt die DAK die Hersteller zur Beteiligung: Gesucht werden je Los mehrere Firmen, die Verträge sollen am 1. Januar 2023 starten und haben eine Laufzeit von 27 Monaten. Die Kassen können dann um zweimal sechs Monate verlängern, sodass der Bedarf bis März 2026 gedeckt sein könnte.
Zur Ausschreibung kommen 56 Wirkstoffe, Kombinationen und Darreichungsformen, die Hersteller müssen ihre Gebote getrennt für DAK/KKH, TK/hkk/HEK sowie Barmer abgeben. Zwei Dutzend Lose werden jeweils exklusiv ausgeschrieben, genauso viele Lose sollen an bis zu drei Hersteller vergeben werden. Bei zehn Wirkstoffen suchen die Kassen je zwei Hersteller.
Gegenstand der Ausschreibung sind zahlreiche Schnelldreher:
- Exklusivverträge mit einem Hersteller: Colecalciferol (Tropfen, Weichkapseln), Icatibant, Calcipotriol/Betamethason, Imiquimod, Hydrocortison, Betamethason/Fusidinsäure, Tacrolimus, Drospirenon/Ethinylestradiol, Estradiol, Dienogest, Cyproteron/Estrogen, Dutasterid, Octreotid, Dexamethason (Ampullen, Infusionslösung), Lopinavir/Ritonavir, Tizanidin, Lanthan(III)-carbonat
- Rabattverträge mit zwei Herstellern: Colecalciferol (Tabl.), Enalapril, Valsartan/Amlodipin/Hydrochlorothiazid, Pravastatin, Atorvastatin/Ezetimib, Dexamethason (Tabl.), Gefitinib, Salbutamol, Salbutamol/Ipratropiumbromid
- Rabattverträge mit drei Herstellern: Aprepitant/Fosaprepitant, Amiodaron, Felodipin, Losartan, Olmesartan/Amlodipin, Duloxetin, Finasterid, Posaconazol, Nevirapin, Temozolomid, Everolimus, Sunitinib, Sorafenib, Bicalutamid, Exemestan, Allopurinol, Sumatriptan, Gabapentin, Rasagilin, Clozapin, Opipramol, Duloxetin, Atomoxetin, Deferasirox
Die Hersteller können ihre Gebote bis zum 8. April abgeben.