Neuer Rahmenvertrag

Ersatzkassen: Apotheker, keine Sorgen!

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Berlin -

Im Zusammenhang mit dem neuen Rahmenvertrag müssen die Apotheker keine Angst vor Retaxationen haben, schreibt der Verband der Ersatzkassen (VDEK).

Wegen Problemen bei den notwendigen Anpassungen der Apotheken-Software befürchteten Apotheken finanzielle Einbußen. „Diese Sorgen sind unbegründet“, so der Ersatzkassenverband in einer kurzen Stellungnahme.

Der VDEK stellt klar: Nach Inkrafttreten des neuen Rahmenvertrags befinde man sich derzeit in einer Übergangsphase. „Wenn es in dieser Phase tatsächlich zu Problemen bei der Abrechnung durch Apotheken kommen sollte, werden die Ersatzkassen eine gemeinsame Lösung mit den betroffenen Apotheken finden.“ Die Ersatzkassen folgten mit ihrem Vorgehen bei der Umsetzung der neuen Vertragsregelungen der Empfehlung des GKV-Spitzenverbandes.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte den GKV-Spitzenverband gebeten, im Juli auf Retaxationen zu verzichten. Der Dachverband hatte seinem Mitgliedern empfohlen, der Friedenspflicht zu folgen. Die DAK erklärte unter Berufung auf eine Stellungnahme des VDEK, nicht komplett auf eine Prüfung zu verzichten: „Der VDEK lehnt eine generelle Friedenspflicht ab und dem schließen wir uns als DAK-Gesundheit an“, teilte ein DAK-Sprecher mit.

Man werde keinen generellen Retax-Verzicht vornehmen, da nur technische Schwierigkeiten mit der neuen Software einen solchen rechtfertigen würden. „Jedoch wird die DAK-Gesundheit prinzipiell Einzelfälle mit Augenmaß prüfen und diese im Zweifel zu Gunsten der Apotheker berücksichtigen, bis die technische Umsetzung überall vollzogen und praktikabel ist“, so der Sprecher weiter.

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) orientiert sich laut einem Sprecher an der Positionierung des VDEK und den Empfehlungen des GKV-Spitzenverbands. „Es ist unsere Intention, in der Übergangsphase – das heißt für Rezepte des Abrechnungsmonats Juli – etwaige Beanstandungen vertragspartnerschaftlich, das heißt mit Augenmaß zu behandeln.“

Die TK erklärte auf Nachfrage, sich an die Empfehlung des GKV-Spitzenverbandes zu halten und im Juli nicht zu retaxieren: „Die Techniker Krankenkasse (TK) folgt der Empfehlung des GKV-Spitzenverbands und hält sich damit an die ‚Friedenspflicht‘. Wie vom DAV gewünscht, soll diese bis zum Ende des Monats dauern“, so ein Sprecher. Auch die Barmer will die Apotheker mit Retaxationen verschonen: „Die Umsetzung des neuen Rahmenvertrages ist eine Aufgabe, die es vertragspartnerschaftlich zu meistern gilt. Vor dem Hintergrund eines fehlenden Erprobungszeitraums für die neu programmierte Apothekensoftware wird die Barmer der Empfehlung des GKV-SV im Rechnungsprüfungsprozess folgen“, teilte ein Sprecher mit.

Das gilt auch für das AOK-Lager: „Grundsätzlich war nach unserer Auffassung der Rahmenvertrag eindeutig. Im Sinne einer guten Vertragspartnerschaft hat sich die GKV in besonderen Fallkonstellationen aber bereit erklärt, mit Fehlern in einer kurzen Übergangsphase kulanter umzugehen. Unsere Hinweise wurden bei der erfolgten Abstimmung weitgehend berücksichtigt, wir tragen das also mit“, so ein Sprecher des AOK-Bundesverbandes.

„Um den Übergang reibungslos zu gestalten, sollte die Friedenspflicht für Abgaben im Monat Juli 2019 gelten“, schrieb der DAV noch im Juni in einem Brief an den Abteilungsleiter Arznei- und Heilmittel des GKV-Spitzenverbandes. Der GKV-Spitzenverband empfahl daraufhin seinen Mitgliedskassen auf Retaxationen zu verzichten. Eine verbindliche Erklärung für alle Kassen wollte und konnte der GKV-Spitzenverband aber nicht leisten.

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