Zwangsrabatt belastet Apotheken

Erhöhter Kassenabschlag: 9 Millionen Euro im Februar

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Berlin -

Bereits im ersten Monat seit Erhöhung des Apothekenabschlags muss jede Apotheke im Durchschnitt einen zusätzlichen Ertragsverlust von 500 Euro hinnehmen. Das ergaben aktuelle Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der monatlichen Rezeptabrechnungen. Bei 18.000 Apotheken kamen demnach alleine im Februar – dem kürzesten Monat des Jahres – bundesweit 9 Millionen Euro netto zusätzliche Rabatte zugunsten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zustande.

Im März dürfte der erhöhte Sparbeitrag der Apotheken bereits 11 Millionen Euro netto betragen – das sind rund 600 Euro Verlust pro Apotheke, die laut DAV nicht mehr zur Sicherung der Patientenversorgung oder Nachwuchsgewinnung eingesetzt werden können.

Ende 2022 hatte die Ampelkoalition das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen, das eine zweijährige Erhöhung des Apothekenabschlags von 1,77 auf 2,00 Euro brutto pro rezeptpflichtigem Arzneimittel seit 1. Februar vorsieht. Seit langem fließen ohnehin schon jeweils mehr als eine Milliarde Euro Apothekenabschlag pro Jahr an die Krankenkassen.

„Das Honorar für die Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln ist seit zehn Jahren nicht mehr angepasst worden“, sagt der DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich: „Den Apotheken in Zeiten von hohen Energiekosten, notwendigen Tarifabschlüssen und zusätzlichem Aufwand durch Lieferengpässe nun auch noch weitere Honorarabschläge abzuverlangen, ist schlichtweg absurd. Die Politik treibt die Apotheken in eine verschlechterte wirtschaftliche Situation, so dass den Betrieben jede Luft zum Atmen genommen wird.“

Dittrich weiter: „Die tatsächlichen oder erwarteten Milliardendefizite der Krankenkassen lassen sich durch die Apotheken sowieso nicht ausgleichen, aber hier werden wissentlich bewährte Versorgungsstrukturen aufs Spiel gesetzt. Dabei haben die Apotheken den Krankenkassen allein im Jahr 2022 mehr als 5,5 Milliarden Euro durch die Umsetzung von Rabattverträgen eingespart – das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Apothekerinnen und Apotheker werden deshalb der Politik und den Krankenkassen in den kommenden Monaten noch einmal klar sagen: Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“

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